Eselgrippe – Einsatztage in Nouakchott!!!

Noch immer wütet die ‚winterliche‘ Eselgrippe in Nouakchott; tatsächlich fühlen sich die Temperaturen – es hat jetzt tagsüber auch mal unter 30 Grad Celsius – für Mensch und Tier relativ kühl an, besonders nachts natürlich, wo sich das Thermometer gerne mal um die ‚klirrende‘ 15 Grad-Marke bewegt. Verkühlungen mit grippeähnlichen Symtomen stehen deshalb auf der Tagesordnung; gefeit dagegen sind weder die Menschen, noch die Tiere. In einem Land, wo die Umgebung im normalen brütend heiß ist, in einer Stadt, welche als die größte, dichtbesiedelste der Sahel-Zone gilt, breiten sich Viren ungehinder aus.

Eselgrippe Einsatztage in Nouakchott

Foto: Mohamed verabreicht eine Injektion, Dr. Dieng (Bild links) und Moussa (rechts) beobachten!

Wie fast jedes Jahr um diese Zeit ergibt sich aus der Konstellation ein ununterbrochener Einsatz des RespekTiere-Mauretanie-Teams. Denn besonders die Esel, welche an den Wasserstellen zu Dutzenden Nase an Nase stehen, sind jetzt extrem gefährdet. Noch vor wenigen Jahren waren sie den Auswirkungen tatsächlich völlig hilflos ausgeliefert gewesen. Niemand half, niemand versuchte, wenigstens ansatzweise zu kurieren. Natürlich geschieht dies nicht böswillig, es gab für solche ‚Nebenschauplätze‘ in einem der ärmsten Länder der Welt eben bisher keinerlei Konzept gegen derleien Problematiken. Sie erhielten (und tun es zumeist bis heute) keinerlei Aufmerksamkeit. Zu beschäftigt ist man mit die Menschen betreffenden elementaren Problemen…

Moussa und Esel

Fotos: Moussa, oben, und Dr. Dieng, im Bild unten, im Dauereinsatz!

Dr. Dieng Eselgespann

Die Esel brauchen uns, und wir brauchen Sie! Für umgerechnet 2,50 können wir einen Esel behandeln, mit dieser Summe kann also ein Leben gerettet werden! Bitte helfen sie uns helfen!

Mohamed bei der Arbeit
Eselgrippe Einsatztage in Nouakchott 2

Fotos: Mohamed, hoch konzentriert, bei der Arbeit!

Eselgrippe - in diesem Umfeld letal!

Eigentlich ist die Infektion dann ja auch nicht einmal allzu gefährlich; zumindest wäre sie in einem Land in Mitteleuropa kaum der Rede wert. Wo die Tiere im allgemeinen gesund sind, wo das Immunsystem mit der Belastung dann gut zurecht kommt. Und wo Medikamente in Hülle und Fülle für eine Behandlung verfügbar sind.

Eselgrippe Serum wird gespritzt
Zappa huf

Foto: neben der Grippekampagne muss aber natürlich auch die tägliche Arbeit weiter getan werden – Zappa, der Magier, schneidet Hufe zurecht!

In Mauretanien allerdings laufen die Dinge anders. Weder das eine noch das andere ist gegeben, und so verläuft die Infektion schnell letal. Schätzungen zufolge – Statistiken über Problematiken im ‚Eselgewerbe‘ führt niemand – sterben bis zu 50 % der Infizierten an der Krankheit. Und das ist eine unfassbare Zahl, wenn man bedenkt, dass es alleine in der Hauptstadt rund 80 000 Esel geben soll!

Hunde am Eselmarkt

Fotos: Hunde gibt es unzählige in Nouakchott. Die Arbeit mit ihnen nimmt einen immer größeren Anteil in unseren Bemühungen in Mauretanien ein!

Dr
Dr. Dieng Hundversorgung

Um dem entgegenzuwirken, veranstaltet RespekTiere immer wieder Sondereinsätze; wir müssen das Problem Jahr für Jahr an der Wurzel packen! So sollten die letzten beiden Wochenenden reine ‚Kampagnen-Tage‘ gewesen sein, wo sich die beiden Teams extra hierfür zusammenschlossen, um dann als Mannschaft noch effektiver vorgehen zu können! 

Team am Eselmarkt 2 1

Foto: ein bezeichnendes Bild – bitte beachtet den umherliegenden Karton; auch die ‚Futtertröge‘ sind zu 100 % mit bloßer Kartonage gefüllt…

Angesichts der Situation ist es ein Gebot der Stunde, alles zu tun, um die Grippewelle einzudämmen. Wie schwer das allerdings ist, kann kaum jemand erahnen. Dadurch, dass es in Mauretanien überhaupt keine diesbezüglichen Vorkehrungen gibt, ist jede neuerliche Epidemie wieder der Anfang einer mittleren Katastrophe. Weil Eselhalter zuallermeist der ärmsten Bevölkerungsschicht in einem ohnehin darbenden Land angehören, ist auch die Kenntnis über Ursache und Wirkung wenig verbreitet. Andererseits, genau hier liegt unsere Chance anzusetzen: Dr. Dieng ist ein Meister der Aufklärung, und seien Arbeit ist neben dem Veterinär auch die des Lehrers. Den daraus resultierenden Herausforderungen begegnet er übrigens in ganz großartiger Manier!

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Foto: das RespekTiere-Team, wunderbar! Dr. Dieng ist übrigens schon seit 15 Jahren für uns im Einsatz, alle anderen auch 10 und mehr Jahre!

So wird unser Aufgabengebiet in Mauretanien stetig weiter gefächert. Es ist wahre Pionierarbeit, welche hier passiert. Unfassbar wichtige, und einzigartige noch dazu. Worauf wir wirklich mächtig stolz sind!

In einem Land wie diesem, da gibt es kein Durchatmen. Täglich stehen neue  Herausforderungen an, und mit dem Team vor Ort, da sind wir bestens gewappnet. 2022 könnte übrigens überhaupt ein Meilenstein werden: RespekTiere ist nämlich dabei, eine ältere Idee endlich umzusetzen – die Errichtung eines einzigartigen Ortes – mehr dazu dürfen wir hoffentlich in Kürze berichten!!!

Es gibt also nur eine Devise: The Sky Is The Limit! Fakt ist aber: was immer wir planen und tun, ohne Ihre Hilfe sind wir hilflos! Bitte helfen sie uns helfen!!!

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