‚Bettel-Huskys‘ – die Zeit zum Handeln ist JETZT!

RespekTiere hat in den letzten Wochen immer wieder darüber berichtet und darauf hingewiesen – die Situation rund um die sogenannten ‚Bettel-Huskys‘ spitzt sich mehr und mehr zu! Nun, nachdem wir jede Menge Erfahrung gesammelt sowie als wichtigsten Punkt im ‚Schritt Eins‘ die Problematik zum allgemeinen Gesprächsthema gemacht haben, gilt es den nächsten zu tun! Und der kann nur heißen: ein Verbot des organisierten Bettelns mit Tieren gesetzlich zu verankern!

InkedBettel Huskys 3 LI

Aus den Gesprächen mit jenen Bedürftigen, welche ihre Hunde aus dem Ausland – im ‚Salzburger Fall‘ vorwiegend aus der Slowakei – zur Arbeit hier in die Mozartstadt mitbringen, wissen wir inzwischen: Huskys sind ein Gebot der Stunde, sie versprechen Aufmerksamkeit, sie fungieren als ‚Brieftaschenöffner‘. Und leider nicht nur in Salzburg – auch in Wien, Linz und anderen Städten entwickelt sich die Szenerie ähnlich. Wir sprechen hier also nicht mehr von einem lokalen Problem, nein, es ist ein österreichweites! Unzweifelhaft kommen Tiere bei solchen ‚Geschäften‘ immer zu kurz, und im besonderen Maße trifft dies wohl auf Schlittenhunde zu!  Niemals nämlich werden deren natürliche Bedürfnisse von ihren zweibeinigen BegleiterInnen gestillt, von ‚artgerechter‘ Haltung kann sowieso keine Rede sein. Jedermann/frau hat die Möglichkeit, sich in Salzburg selbst davon zu überzeugen: die Hunde sind durchwegs übermüdet, teilweise lethargisch, müssen stundenlang auf Beton liegen ohne jede Option zur Bewegung, haben sehr oft nicht einmal eine Wasserschüssel zur Verfügung. Sie zeigen Anzeigen von schwerem Parasitenbefall und wirken untergewichtig. Die Liegeflächen an den Gelenken sind immer wieder wund, manchmal sieht man sogar Blut. Dazu sind sie auch noch ständig mit der Leine festgebunden, obwohl laut österreichischem Tierschutzgesetz das Fixieren von Hunden verboten ist.

InkedBettel Huskys 2 LI

Und was sagt die Behörde? Gegenüber dem Tierschutz hüllt sie sich in Schweigen, über die ‚Salzburger Nachrichten‘ lässt sie allerdings ausrichten, ihr wären die Hände gebunden, ‚die Tiere sind gesund’… Tatsächlich? Na, dann sind wir ja mal gespannt!

Zudem wird es enorm schwierig, überhaupt nur ‚Besitz’verhältnisse festzustellen, da immer ganze Gruppen reisen und miteinander leben. Selbstredend existieren keinerlei Sachkundenachweise, welche im normalen in Österreich verpflichtend sind. Eine weitere interessante Frage: Was passiert, wenn ein solcher Hund schnappt, Verkehrsunfälle verursacht? Wie sieht es mit Versicherungen aus, wer bezahlt den allfälligen Schaden?

InkedBettel Huskys 5 LI
Bettel Huskys 7

Foto links und unten (Mariahilferstraße, 3. Juni): auch in Wien ist das um Geld bitten mithilfe von Huskys scheinbar zunehmend gang und gäbe – deshalb muss die Lösung des Problems eine österreichweite sein! Rechts: bei unseren Recherchen präsentierten sich die Hunde immer als absolut zutraulich!

Die Hundehalter sind Roma, und sie kommen aus einer ostslowakischen Metropole, welche die größte Romasiedlung Europas in sich beheimatet. Dort herrschen unfassbare Umstände. Konzipiert für 2 000 Menschen bevölkern inzwischen mehr als 6 000 den Stadtteil,  praktisch alle ehemaligen EinwohnerInnen slowakischer Ethnizität haben inzwischen längst das Weite gesucht. Das Gebiet ist innerhalb weniger Jahre somit zu einem ethnischen Getto geworden, mit allen Problematiken eines solchen behaftet. So sind weit mehr als 90 % der BewohnerInnen von Arbeitslosigkeit betroffen, die hygienischen und sozialen Verhältnisse untragbar. Krankheiten wie Hepatitis oder Menigitis gelten als allgegenwärtig, der Ausbreitung von Krätze und Kopfläusen sind keine Grenzen gesetzt. Müll beherrscht die Umgebung, in einem verheerenden Ausmaß.  Pure dritte Welt, mitten in Europa. Ein Musterbeispiel einer verfehlten Sozialpolitik, welches der wahrscheinlich wohlhabendsten Gemeinschaft des Planeten – also uns allen – wahrlich nicht zur Ehre gereicht. Ein Versagen der Menschlichkeit, der Gesellschaft par excellence…

InkedBettel Husky Wien LI

Aus diesem Milieu stammen die Bedürftigen samt ihren Hunden also. Wer kann es ihnen da verübeln, dass sie in einem reichen Land wie Österreich, in einer reichen Stadt wie Salzburg ihr Glück versuchen? Niemand wohl. Und wir wünschen ihnen dabei von ganzem Herzen alles Gute dieser Welt – aber bitte nicht auf dem Rücken der Hunde!  Armut darf nämlich niemals eine Rechtfertigung für Tierqual sein, und was hier mit den Huskys passiert, fällt genau in jene Sparte…

Bettel Huskys 6

Foto: nein, wir können diese Hunde nicht einfach ihrem Schicksal überlassen! Herzallerliebst sind sie, wie hier zu Salzburg’s jüngster Tierschützerin Nelli!

Um die Möglichkeiten auszuweiten, haben wir nun einen Zusammenschluss gesucht; und gefunden! Gemeinsam mit dem Tierheim Hallein (www.tierheim-hallein.at), den ‚Seelenhunden‘ (www.seelenhunde.at), dem Tierheim Theo (www.tierheim-theo.at) und den ‚Hundeengeln‘ (https://hundeengel-salzburg.jimdofree.com) werden wir nun sukzsessive den Weg gehen, dessen Ziellinie das im Landtag – und noch besser, im Nationalrat – beschlossene Verbot für organisiertes Betteln mit Tieren sein muss. Eine gemeinsame Petition zur Thematik ist im Entstehen und wird von uns allen alsbald veröffentlicht! Wer sich als Organisation noch anschließen möchte, bitte melden, Ihr seid herzlichst willkommen – nur zusammen sind wir stark!

P.S.: Lasst Euch überraschen, wir werden alsbald Neues zu berichten wissen!!!

Nach oben scrollen