Anti-Schächt-Proteste – vom schmalen Grad zwischen Information und Eskalation!

Was für Tage! Das Islamische Opferfest hatte noch gar nicht begonnen, standen wir bereits gemeinsam mit dem Verein gegen Tierfabriken (www.vgt.at) vor der Bezirkshauptmannschaft im niederösterreichischen Korneuburg, um die Behörde an das Versagen im letzten Jahr, welches die unfassbare Tragödie in einem Schächthof des Bezirkes überhaupt erst möglich gemacht hat, zu erinnern!

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Schon am selben Nachmittag sind wir dann mitten drinnen in der Protestwelle zu den diesjährigen ‚Schächttagen‘! Tatsächlich haben erneut beide Vereine in Gemeinsamkeit den Moment genutzt, um in Bruderndorf – jener Ortschaft also, von wo uns im letzten Jahr unfassbare Videos, aufgenommen während einer wahren Schlachtorgie, erreicht hatten – eine Mahnwache abzuhalten! Besagter Schächthof ist von der Behörde zwar seither gesperrt, was die Betreiber aber Gerüchten zufolge nicht davon abgehalten konnte, wohl trotzdem erneut um eine Genehmigung für die jetzigen Opfertage anzusuchen – eine infame Bodenlosigkeit, welche, so einer glaubwürdigen Information nach, aber verweigert worden war!

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Foto: was fällt Ihnen zum Bild unten ein? ‚Geschlossen wegen Tierquälerei’…

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Ein kurzer Zwischenbericht zu der heutigen, unfassbar aufwühlenden Protestserie!

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Am frühen Vormittag treffen wir in Wiener Neustadt ein, wo wir unter der erneut unentbehrlichen Mithilfe durch VGT-Niederösterreich-AktivistInnen schnell mitten drinnen sind in einer spektakulären Kundgebung!

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Bereits gegen Mittag brechen wir auch schon wieder überhastet auf; ein erzürnter Anrufer hatte zuvor unsere Nummer angewählt – er wäre gerade unweit entfernt, an jenem Ort, welcher von uns und dem VGT im Vorjahr ebenfalls wegen nicht zu fassender Gesetzesverstöße bezüglich der nach dem Schächtschnitt vorgesehen Betäubung angezeigt worden war. Der Skandal im Skandal: durch Videos eindeutig belegt ist die direkte Involvierung der Behörde, dann durch den zuständige Amtstierarzt. In dessen Anwesenheit und der damit anzunehmend einhergehenden Billigung nämlich ist die infame Tierquälerei passiert… Tatsächlich wird nun dennoch 2022 munter weiter betäubungslos getötet, das Umfeld des Schlachthofes gleicht zudem einem Volksfest. Überall sitzen Menschen, rauchen, lachen, sind guter Dinge. An einem Eingang bewegen sich wirkliche Menschenschlangen nur langsam vorwärts – es heißt hier nämlich anstellen, sich dabei ein Schaf auszusuchen, die auf den Rücken geschriebene Nummer zu merken, und dann darauf zu warten, dass das arme Tier bei völligem Bewusstsein getötet und das ehemalige Leben binnen kurzem zu wenigen Stücken blutiges Fleisch degradiert abgeholt werden kann. Mehr oder weniger fein säuberlich in Plastiksäcken verpackt, trägt man später die Leichenteile ins Familienfahrzeug.

Wir sind übrigens bald mitten drinnen in der Menge, kümmern uns um die Blicke der Anwesenden nur ganz nebenbei… Fakt ist, hier wird wieder geschächtet, und zwar im großen Ausmaß! Wir können die Prozedur natürlich nicht stoppen, was wir aber können, ist alsbald eine Stellungnahme der zuständigen Bezirkshauptmannschaft einzuholen. Worauf wir sehr gespannt sind…

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Foto oben links: der Metzger macht Pause… rechts: das lange Anstellen für den Tötungsauftrag…

Gefühle auf beiden Seiten schwappen über - Eskalation pur!

Nur unwesentlich später nach dieser Intervention parken wir bereits vor dem nächsten Schächthof, kaum 30 Kilometer vom vorhergehenden entfernt. Hier haben wir einen Protest angemeldet, wegen der unerwarteten Verzögerung aber sind die Tierschützenden eine halbe Stunde zu spät vor Ort. Die Polizei musste wohl deshalb von einem Nichterscheinen ausgegangen sein, sie war dann – wie uns später berichtet wurde – bereits wieder abgezogen. Nichtsdestotrotz packen wir die Demosachen aus, drei AktivistInnen in blutigen Schafanzügen sowie ein ‚Metzger‘ überqueren im nächsten Moment auch schon die Straße, wollen in Rufweite zum Eingang zur Tötungshalle Aufstellung nehmen. Dazu kommt es aber nicht, denn dort erwartet sie schon eine aufgebrachte Menge! Und im selben Augenblick bricht die Hölle los! Totale Eskalation, Streitgespräche auf aggressivstem Niveau, AktivistInnen und ihre Opponenten Nase an Nase. Kein Blatt passt mehr zwischen aufgebrachte Körper. Jede Wette, ein Wort zu viel hätte die Situation vollends zum Kippen gebracht… Schließlich geht von irgendwo her ein Notruf bei der Polizei ein; die uniformierte Einheit platzt – als dickes Lob nur Minuten später – in den brodelnden Tumult! Noch ein Wagen mit Blaulicht kommt an, dann ein Polizei-Bus. Spezial-Einsatztruppen schaffen es schließlich, die brandgefährliche Konstellation zu beruhigen – auch hier werden wir in Kürze ausführlicher berichten!

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Haben wir nun genug für heute? Was für eine Frage – haben wir natürlich nicht!!! Kaum eine Stunde darauf finden wir uns am Hauptplatz in Baden wieder, inmitten kunstblutiger Laken; AktivistInnen in den befleckten Schafkostümen, dazu ein Fleischer mit lebensssaftgefärbter Axt. PassantInnen bleiben stehen, diskutieren. Fotografieren. Tauschen Meinungen aus – die Quintessenz des Protestes also! Über das Megaphon informiert ein ‚Veganer Engel‘ die sich vor der Szenerie versammelnden Menschen. Ein unfassbar intensiver Demotag geht langsam zu Ende…

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