Hilfsfahrt Kroatien – respekTIERE IN NOT-Einsatz und laufende Proteste!

Kroatien ist ein von der Sonne geküsstes Land. Mit wunderbarer Natur bedacht, eine unfassbar schöne Küstenlinie, wo sich Idylle an Idylle aneinanderreiht. TouristInnen aus ganz Europa strömen hierher, in eine der letzten perfekten Sommerwelten.

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Foto: der erste Blick ins neue ‚Zadarski Azil‘ ist ein ernüchternder – aus dem wunderschönen Kiefernwäldchen musste man an diese steinwüstenähnlichen Platz ausweichen…

Perfekt? Vielleicht für all jene, welche urlaubshungrig sind. Für die Tiere wurde in den letzten Jahren zwar auch enorm viel erreicht, so gibt es längst ganz hervorragende Organisationen wie zum Beispiel die ‚Animalfriends of Croatia‘, welche wahrlich Unfassbares leisten! Durch deren unermüdliche Bemühungen ist Kroatien im Laufe der vergangenen Jahre sogar zu einem international hohen Tierschutzstandard gelangt, zumindest am Papier wird ein solcher behauptet; abgeschlossen ist der Prozess aber noch lange nicht. Straßenhunde beispielsweise gibt es fortwährend, besonders im Süden sogar ganz viele davon. Und deren Behandlung ist – vorsichtig ausgedrückt – natürlich verbesserungsfähig. Grausame Geschichten machen die Runde, und obwohl ein Tötungsverbot niedergeschrieben wurde, wird etwa erzählt, dass ein uns bekanntes staatliches Tierheim zwar eine Kapazität von nur 40 Hunden für sich beansprucht, aber im Stich gelassene aus der gesamten Umgebungen unentwegt aufnimmt. Was ja sehr cool wäre, allerdings gibt es auch einen Haken: Hunde werden ausschließlich dorthin gebracht – wo sich deren Spur dann schließlich nur allzu oft verliert. ‚Private‘, solche von Tierschützenden geführte, Asyle werden bestenfalls übersehen, manchmal sogar bekämpft. Steine in den Weg gelegt. Das Problem mit jenem staatlichen Asyl ist allerdings offensichtlich:  obwohl dort also eine große Anzahl von Hunden ‚angeliefert‘ werden, ist die Herberge immer am ausgerufenen Stand. Rund 40 Hunde, mal einer mehr, mal einer weniger. Aber immer ungefähr diese Anzahl. Wo, so fragen sich viele, sind all die Eingefangenen hingekommen.?! Wohin verschwunden? Allesamt adoptiert? Niemals…

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Foto: die Hoffnung stirbt zuletzt – neue Bäumchen wurden zumindest einmal gepflanzt!

Das Tierheim ‚Zadarski Azil‘ war ein wunderschönes. Noch vor ganz kurzem. Privat geführt, von großartigen Menschen. Die alles in Gemeinschaft schafften, ehrenamtlich eine wahre Insel der Hoffnung ins Licht des Daseins geführt hatten. Unter Bäumen, jenen oft riesigen Kiefern, welche einen gar lieblichen Duft verströmen, und, noch viel wichtiger, jede Menge Schatten spendeten. Zikadenchöre, eine Symphonie der Natur. Ein Traum, ein Vorzeigeprojekt. Außergewöhnlich sauber, außergewöhnlich hübsch anzusehen, außergewöhnlich hohe Vermittlungsrate, vor allem nach Deutschland. Engagierte, außergewöhnliche Menschen, vor welchen wir wirklich den Hut ziehen.

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Fotos: es ist uns eine große Freude hier helfen zu dürfen; die Tierschützerinnen leisten einfach – wir wiederholen uns – großartiges! Selbst aus der neuen, tief bedrückenden Situatione haben sie schnellstmöglich wieder das beste machen können. Ja, es gibt kaum Bäume (erst ausserhalb des Asyls), aber das lässt sich im Prinz nich so schnell ändern; wohl aber, dass man den rund 60 Hunden das Leben Zeit ihres Aufenthaltes so angenehm wie möglich macht!

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Plötzlich aber ist der Zauber gebrochen. Jäh und unvermittelt. Das Asyl war im Wege gewesen. Gebaut auf Land, einst in der Peripherie, langsam aber in die ‚Zivilisation‘ gewachsen. Direkt am Stadtanfang von Zadar nun, Hauptverkehrsstrecke. Daher interessant für Geschäftemachende. Gebaut auf Land, welches der Stadt gehört. Und die nun ihre Option zog. Es hoch gewinnbringend verkaufte. Viele der großartigen Bäume sind jetzt bereits gefällt, und dort, wo noch vor kurzem ‚Hoffnung‘ das Wort der Stunde war, baut jetzt ein neuer Mc Donald’s. Ein weiterer, zu den beiden, welche es in Zadar ohnehin bereits gibt…

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Die Stadt hat dem kleinen Tierschutzverein das Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite geliehen; bis auf weiteres zumindest. Bis auch dort die Investoren zuschlagen werden. Von nun mal 2 Jahren ist die Rede. Ein komplett neues soll inzwischen gebaut werden, aber das verspricht die Regierung seit mehreren Jahren. Seit ganzen 18, um genau zu sein.

So ist die Übersiedlung passiert. Kurz und schmerzhaft. Wenigstens hatten die armen Tiere nicht weit. Sie sitzen jetzt in ihren Zwinger, doch Schatten gibt es hier nicht. Es grenzt ja fast an Ironie, aber die hochsensiblen TierschützerInnen, welche vorher so Unglaubliches erschaffen hatten, sie halten dennoch weiterhin am Guten fest; vielleicht dürfen wir dann ja doch länger bleiben, meinen sie. Vielleicht dürfen wir überhaupt hierbleiben, letztendlich. Und um diese Hoffnung zu unterstreichen, haben sie bereits Bäumchen gepflanzt. Die sich noch ausnehmen wie die Nadeln im Heuhaufen, zarte Pflänzchen in der prallen Gluthitze auf Wüstenboden aus Stein, aber der Symbolwert ist ein großer: gekommen, um zu bleiben. Schau ma mal!

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Viel an Futter haben wir wieder gebracht. Wir umarmen die Lieben beim Abschied, und so gerne würden wir ein Stück ihrer Mentalität mit uns nach Hause nehmen; jene, die eintrichtert, egal wie dick es auch kommt – niemals aufgeben! Wir tun das alles für die Tiere, und es ist ihnen nicht geholfen, wenn wir den Mut verlieren! So recht haben sie. So muss Tierschutz passieren. Genau so! ‚Raunzer‘ gibt es ohnehin viel mehr als genug.

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RespekTiere-Hundehilfe

Da gibt es eine furchtbar nette kleine Familie, welche sich in der heimatlichen Umgebung ebenfalls besonders um die Straßenhunde bemüht. Natürlich lebt so ein Armer dann auch bei ihnen, seit dutzenden Jahren beherbergen sie immer wieder vom Schicksal gebeutelte Vierbeiner. Auch an diesen Platz bringen wir dann Jahr für Jahr, als deutliche Anerkennung, eine Ladung von Tiernahrung. Die Zeiten sind schlecht, hüben wie drüben, und noch dazu ist die so liebenswerte Frau des unerschütterlich herzlichen Paares schwer erkrankt. Da ist das Geschenk einmal mehr hoch willkommen!

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RespekTiere-Katzenhilfe

Auch eine dritte, fixe Anlaufstelle haben wir etabliert; und zwar leben auf der Insel Vir – wie überall im Land, aber besonders auf den ‚Sommerinseln‘ – jede Menge Streunerkatzen. Die führen ein kärgliches Dasein, ernähren sich von den Resten, welche TouristInnen für sie zurücklassen. Was im Sommer mehr schlecht als recht funktioniert, artet aber spätestens im Winter zur wahren Katastrophe aus – wenn es keine Urlaubenden mehr gibt, versandet selbst die letzte Hoffnung… die meisten Einheimischen interessiert das Problem wenig. Oft gar nicht. Aber andererseits, der Anblick von dann so vielen kranken Katzen, mit tränenden Augen und abgemagert, der ist wohl auch für sie ein unerträglicher. Wir wollen eine Lösung überlegen. Bis dahin aber haben wir einen wahren Katzenfreund gefunden, welcher den Winter über auf der Insel bleiben; dort übergaben wir eine Menge an Katzenfutter und wissen es in besten Händen!

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Fotos: Straßenkatzen finden isch überall – so schön, dass hier jemand hilft! Der gute Mann wollte sich aber leider nicht fotografieren lassen; dabei hat er ein so hübsches Gesicht – ein Gesicht der Güte!

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Unglaubliche 17 Proteste gegen das Fleischessen an nur 3 Tagen!

Ihr wisst es längst, die Tour passiert niemals ohne Proteste. Ob nun zu Hause in Österreich, oder in Germanien, ob in der Slowakei, in Ungarn oder Rumänien, überall und völlig unterschiedslos wo wir unterwegs sind, soll mit möglichst kurzen Botschaften Aufmerksamkeit erregt und das Bewusstsein hin zum Tierschutz gestärkt werden. So selbstverständlich auch in Kroatien – bitte beachtet die Protestserie Nr. 2 in diesem Jahr, in Bildern dargeboten!

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Protestkultur at it’s best: oben – so hat man es in Kroatien bisher kaum gesehen – AktivistInnen direkt vor dem Essensstand! Reihe 2: oder vor dem Restaurant – auf der Terasse sitzen die Menschen; rechts vor einem Essensstand!

Unten: Kundgebung direkt vor der Strandbar in Vir – die Menschen waren sehr erstaunt! Besonders schön: die beiden Frauen im Foto,  Mutter und Tochter, haben den Protest gesehen und wollten sofort mitmachen – kein Wunder, sind sie doch selbst Tierrechtsaktivistinnen in ihrem Heimatland Polen!

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Foto rechts oben: am Hauptplatz von Vir – hier sind alle TouristInnen unterwegs!

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Foto unten: Kentucky Fried Chicken – von der Hauptstraße vor uns konnte man Gevatter Tod perfekt beobachten!

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17 Proteste plus weitere 7 Mitte August – insgesamt also 24 RespekTiere-Kundgebungen innerhalb von vier Wochen – alleine deswegen war es ein guter Sommer! 🙂

Und wieder ein Run-In im Interspar Zadar!

Selbstredend ist dann auch wieder der Interspar in Zadar zum Ziel unserer Kundgebungen geworden! Ihr wisst, im dortigen Hypermarket werden noch immer lebende Hummer verkauft, welche mit zusammengebundenen Scheren in Glasbecken auf Kundschaft warten – die sie dann bei lebendigen Leibe in kochendes Wasser werfen wird… Eine solche Art der Hummerhälterung ist bei uns nach einem jahrelangen Kampf, wo RespekTiere bis an die Grenze und darüber hinaus gegangen ist, mit hunderten Kundgebungen und unzähligen Run-Ins in den Geschäften, dem Himmel sie’s gedankt längst verpönt und vollkommen verschwunden. Spar als österreichische Marke weiß das natürlich. Spar weiß auch, dass KundInnen in immer stärkerem Ausmaß nach Tierwohl verlangen,. Der Konzern bietet auch auf diesem Sektor deshalb ein ausgefeiltes Werbeprofil. Aber wie glaubwürdig kann denn ein solches letztendlich sein, wenn man Dinge, die im Heimatland als ‚Tierquälerei‘ gelten, im Ausland wie selbstverständlich durchführt?

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Spar rechtfertigt sich bisher immer damit, dass Spar-Kroatien ein eigens Unternehmen ist, welches nach eigenem Gutdünken agiert. Und in Kroatien ist die Hummerhälterung eben noch salonfähig. Argumentiert man aber derart, würde dann Spar auch in Ländern, wo Hundefleisch eine Delikatesse ist, ebensolches in ihren Läden anbieten? Und nebenbei, verkauft man uns da nicht ein klein bisschen für dumm? Denn wenn der Mutterkonzern eine Linie vorgibt, dann wäre es mehr als verwunderlich, ja sogar befremdlich, wenn die Filiale, egal wo auch immer beherbergt, einen anderen Weg wählen würde und die ‚Mutter‘ dabei nichts mitzureden hätte. Deshalb: Spar hat die Wahl: Glaubwürdigkeit a la ‚Natur Pur‘ oder alles doch nur Blabla…. Schon vor wenigen Wochen waren wir vor dem Geschäft gestanden und hatten unsere Transparente entrollt; bis uns ein Security-Angestellter ermahnte, den Platz zu verlassen. Jetzt passierte der Protest wieder einmal auch genau am Tatort selbst, vor dem Hummerbecken im Geschäft!

Proteste auch in Slowenien!

Wenn wir schon mal am Weg sind, nutzen wir die Zeit und die Strecke! Auch bei der Durchfahrt durch Slowenien wiesen wir dabei sowohl auf das Hunde- als auch auf das ‚Nutztier‘-Leid hin!

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Foto: da staunten die Leute nicht schlecht – ein Aktivist mit Schweinemaske direkt vor der Aussichtsplattform! So konnte man neben den Karawanken im HIntergrund auch gleich die Tierrechtsbotschaft mit aufs Bild bannen! Unten rechts: Kleiner Protest direkt beim Grenzübergang!

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Foto unten: Protest für die Straßenhunde in der EU – von den Scheinwerfern hell erleuchtet präsentiert Gevatter Tod seine Botschaft an einer stark besuchten Raststelle im Land!

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