Kühe im Freilaufstall – alles gut?

Heute möchten wir Euch einmal ein paar Bilder aus sogenannten Freilaufställen in der Kuhhaltung zeigen. Hingewiesen sollte vielleicht darauf werden, dass diese Bilder keine ausgewählten, sondern allesamt im Zuge eines einzigen Recherchenachmittags zustandegekommene sind. Sie widerspiegel dabei 100 % der besuchten Orte; was damit gemeint ist? Wir haben keinen Stall weggelassen, nur weil dort etwa die Verhältnisse bessere gewesen wären. Dies ist die traurige Wahrheit!

Freilaufstall - der Weisheit letzter Schluss?

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Oben gezeigte Fotos sind an der salzburger-oberösterreichischen Grenze entstanden. Nebenbei: Obwohl sämtliche Bilder „von außen“ gemacht wurden, also ohne das Gebäude selbst zu betreten, konfrontierte uns der offensichtlich cholerisch veranlagte Landwirt mit einem bösen Wutanfall. Vielleicht deswegen, weil er wohl weiß, dass in der Tierhaltung Sauberkeit ein oberstes Gebot sein sollte?

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Dieser Stall befindet sich in Salzburg. Menschen, welche „nur vom Bauern von nebenan“ kaufen, wären wohl bitter enttäuscht, würden sie wissen, wie es im Inneren aussieht…

Am folgenden Ort wird biologische Haltung betrieben. Ja, im Inneren gibt es Stroh. Und ja, man kann nicht ständig und zu jeder Zeit die gesamte Anlage sauber halten. Aber das muss es doch wohl auch nicht sein, oder?

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Eine Haltung von Schottischen Hochlandrindern; die Wunderschönen, so nehmen wir vorweg, können an bestimmten Tagen wahrscheinlch auf die umliegenden Wiesen, welche abgezäunt sind. Wenn nicht einmal das, dann wäre der Wahnsinn perfekt. Doch selbst im günstigen Fall, muss dann der Stall und seine Umgebung derart schmutzig sein?

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Auch das hier ist wohl nicht dazu geeignet, um in einer Werbung für die Milchwirtschaft Platz zu finden. Dort zeigt man viel lieber Wiesen und Weiden, bestenfalls im Hintergrund schneebedeckte Gipfel.

Bei den meisten Milchanbietern heißt es „Auslauf oder Weide“; die Frage ist wohl, wie denn das Verhältnis zwischen dem Betonboden und der Wiese ist – bestimmt fällt ein solches zu 85 und mehr % zugunsten des betonierten Auslaufes aus. Dennoch zeigt man uns zu dieser Formulierung fast zu 100 % Kühe an Berghängen oder auf weitläufigen, blumenbewachsenen Grasflächen. Doch auch irgendwie eine Kundentäuschung, oder etwa nicht? Jedenfalls, Wasser und Kot sollten hier und da niemals die Bodenbeschaffenheit beherrschen – noch dazu, wo jedermensch weiß, dass Bodenfeuchtigkeit extrem schlechte Auswirkungen auf Rinderhufe hat. Hier stehen die Rinder buchstäblich im Wasser!

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Fazit: Es ist natürlich Faktum, zuallererst müssen wir versuchen die unfassbare Anbindehaltung und im gleichen Zuge die Kombinationshaltung – welche, das wird gerne unterschlagen, 275 Tage im Jahr Kettenhaft inkludiert – mit allen Mitteln zu bekämpfen versuchen. Aber dann, trotz all der Fortschritte, die ein Freilaufstall ganz sicher für die Kühe bereithält, kann derselbe in nun so oft präsentierter Form nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Das beweisen wohl diese Bilder! Jedenfalls, er darf kein Freibrief sein, der es erlaubt, Kühe im Dreck stehen zu lassen!

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