„Hohe Jagd“ Salzburg – wenn der Tod aus niederen Beweggründen kommt…

Es war wieder soweit – die „Hohe Jagd“ eröffnete am Salzburger Messegelände ihre Pforten! Und von überall her strömte der grüngewandete Einheitsbrei, in derartiger Masse gar, dass sämtliches des tausende Parkplätze-Angebotes zu allermeist schon in aller Frühe völlig überlastet war. Folge: Endloser Stau im gesamten Umfeld! Jedenfalls, so weit das Auge blickte, JägerInnen von nah und fern, neben den österreichischen und deutschen dominierten italienische, kroatische und sogar rumänische Kennzeichen an den Fahrzeugen der Besuchenden. Tatsächlich, repräsentiert die „Hohe Jagd“ ihrerseits doch die größte derartige Veranstaltung im gesamten „Alpen-Adria-Donau-Raum“.

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Protest punktgenau: direkt an der Zufahrt hatten wir unseren Hauptkundgebungsort errichtet – und sämtliche Messebesuchenden mussten direkt an der Tierschutz-Amada vorbei! Gevatter Tod begrüßte die Masse, „Willkommen BerufskollegInnen“ schrie sein Schild den Menschen entgegen, und zu seinen Füßen lag gar ein Jägermann, der sich selbst gerichtet! „Ich konnte die Schande nicht mehr ertragen, ein Lustmörder zu sein“, lautete der Abschiedsbrief…

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Die Kassen klingelten im Tiertöter-Univertsum, keine Frage; und obwohl der Zusammenhang zwischen Jagd, Alkohol und dem Rotlichtgewerbe doch stets auf das Heftigste dementiert wird, parkten sie auch 2023 wieder in unübersehbarer Zahl und Form in vorderster Reihe – aufgrund der „auffälligen“ Lackierung eindeutig zuordbare Luxuskarossen, welche, wenn auch bloß käufliche, Liebe in ihren Sündentempeln versprechen… auch davon und über so viel mehr werden wir alsbald berichten!

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Heute gilt unser Hauptaugenmerk dem stillen Protest; und so still war der dann sowas von überhaupt gar nicht! Jedenfalls, seit uns der Messebetreiber vom Gelände selbst verbannt hat – was zugegeben extrem schade ist und doch ein klein wenig der vielbesungenen Meinungsfreiheit widerspricht – müssen wir mit einem Platz außerhalb vorlieb nehmen. Da wir aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung aber inzwischen Meister im Improvisieren geworden sind, haben wir aus dem Ärgernis einmal mehr das Beste gemacht – und so stehen wir nun zwar auf öffentlichem Grund, aber dennoch direkt in der Zufahrt zur „Mordmannsheil“-Veranstaltung!

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Von dort grüßte also Gevatter Tod alsbald sämtliche Gäste, ein Schild mit der Aufschrift „Welcome to my paradise“ in der Hand. Stoffbanner schrien den Besuchenden zudem in dicken Lettern „Ehrfurcht vor dem Leben ist Abscheu vor dem Töten“ oder „Für den Trophänenruhm bringen wir uns auch mal gegenseitig um“ entgegen!

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Und wenn nun mal zwei so derart verschiedene Weltanschauungen aufeinanderkrachen, dann tun die dies oft in buchstäblicher Form. Kaum nämlich beruhigte sich die Situation nachdem aus mehreren vorbeifahrenden Autos Rufe wie „Bleibts nur da und nicht weglaufen; wir schießen euch alle nieder“ mit eindeutigen Hanbewegungen untermalt verlautet wurden, passierte schon der nächste Affront. Gleich zwei Passanten drohten mit wohl geradeeben in der Messe gekauften Macheten, die Faust fest um den Knauf der Mordwaffen geschlossen. Schluss mit lustig – ein Polizeieinsatz folgte und führte zur längeren Überwachung des Infostandes durch – sehr freundliche – Exekutivbeamte. Erinnern wir uns: Vor einigen Jahren hatten tatsächlich Jäger eines unserer Transparente in Flammen gesetzt!!! Am späteren Nachmittag dann schon wieder Alarm – ein Mann aus einer Gruppe Jagender, ganz offensichtlich hatte er sich zuvor entsprechenden Mut angetrunken, konnte es sich nicht verkneifen, üble Beleidigungen gegen die Tierschützenden auszustoßen. Die sind zugegeben aber auch längst keine Pfadfinder mehr und lassen sich eine solche Provokation nicht gefallen; Ergebnis: tumultartige Szenen, wo nur ein paar besonders Besonnene aus beiden Gruppen die „Diskutierenden“ auseinanderhalten konnten. Nicht zum letzten Mal, bald darauf entzündete sich die Problematik erneut, und wieder drohte die totale Eskalation. Letztendlich aber setzten sich hüben wie drüben die vernünftigeren Elemente durch. Und ließ sich am Ende des Tages doch noch ein gütiges Fazit ausmachen, gefestigt durch allerlei sinnhafte Diskussionen und versöhnliches Momentum.

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Foto: sozusagen „Caught on tape“ – ob das Verhalten dieses Mannes bereits als „gefährliche Drohung“ aufgefasst werden könnte? Selbstredend!

Ein sehr spannender und mfangreicher Bericht erfolgt alsbald!

Newsletter-Vorgeschmack - ein paar "Hohe-Jagd"-Impressionen!

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Fotos: Seit vielen Jahren schon versuchen wir die Messeleitung auf diesen unhaltbaren Zustand hinzuweisen! „Kinderspielplatz“ Waffenarsenal?

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Foto oben: Ausstellung präparierter Tiere – halber Kopf der Mutter, Teile des Babys… Kunst oder Horror? Entscheiden Sie!

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