Werbelüge „Milch“? Lasst die Kühe endlich raus!!!

So oft haben wir es nun schon thematisiert – nur, es scheint niemand zuzuhören! Deshalb platzt uns jetzt der Kragen – lasst die Kühe endlich raus!

Was ist es, was da so übermaßen aufregt? Es sind die Rinder in der Anbindehaltung, welche im Land immer noch und trotz anderslautender Gesetze, angekommen im 3. Jahrtausend, viel zu oft 24 Stunden an der Kette verbringen!

Aktivisten in Kuhmasken vor Bauernhof

Fotos: Gesetzlich vorgeschriebener „Freigang“: 90 Tage; „Tierwohlprogramm“ Salzburg Milch: 120 Tage – Realität? Kühe dennoch viel zu oft durchgehend an der Kette! Wir fordern die Verantwortlichen auf: Tun Sie endlich etwas dagegen!!!

Foto unten: Kühe im bekrittelten Stall; vorne Kette, hinten Schwänze hochgebunden. Eine Haltungsform, übriggeblieben aus dem Mittelalter.

Kühe im Freilaufhof, angekettet

Dabei sehen und hören wir in der Werbung anderes; Milch, reine Natur, grünes Gras, glückliche Kühe. Ob das die Realität ist? Mitnichten! Denn obwohl der Gesetzgeber eine „dauernde Anbindehaltung“ von Kühen längst untersagt hat, obwohl Molkereien wie die Salzburg Milch mit „Tierwohlprogrammen“ werben und 120 kettenfreie Tage als Minimum ausgeben, verspricht der Blick in die Ställe immer wieder ganz anderes, tristeres; sagten wir „trister“? Nein, Verheerendes, wäre der wohl besser geeignete Ausdruck hierfür!

Was es nämlich mit den propagierten „90 Tagen“ oder sogar „120 Tagen“ tatsächlich auf sich hat, haben wir oft genug erörtert – bitte lesen Sie die desaströsen Fakten hier nach: https://www.respektiere.at/2023/01/20/das-dilemma-im-kuhstall-warum-die-kombi-haltung-niemals-tierwohl-sein-kann/

Hof mit Freilauf, aber keine Kühe darin

Foto: Beispiel Milchbauer – leerer Auslauf, keine Spuren von Benutzung – ein tagtägliches Bild! Foto unten: Protokoll der Schande – zu verschiedensten Zeiten an den verschiedensten Tagen, der Auslauf immer unbenützt!

Hofansichten, keine Kühe im Freien

Deshalb haben wir vorgestern wohl Geschichte geschrieben – denn dies war unseres Wissens nach die allererste Tierschutzdemo Östereichs, welche direkt vor einem Hof alleine wegen des Nicht-Ablassens von der Kette begangen wurde! Besagte Landwirtschaft, welchen wir dabei beehrten, hat eine lange Vorgeschichte. Denn tatsächlich segelt der Betrieb unter der Flagge der „Salzburg Milch“ – wo die Kühe wie gesagt eigentlich mindestens an 120 Tagen „Freigang“ haben müssten! Doch die Realität scheint zumindest hier anders auszusehen; wir haben deshalb die Geschäftsführung bereits mehrmals zum persönlichen Gespräch getroffen und auf besagte Problematik hingewiesen. Dabei legten wir auch Beweismaterial vor – Fotoaufnahmen von verschiedensten Tagen, über einen Zeitraum von Monaten hinweg (siehe Foto oben). Nie noch war da eine Kuh im Freien zu sehen, weder auf den umliegenden Wiesen, noch im Mini-Auslauf (der, Schande, dann dem Gesetz auch schon Genüge tun würde). Antwort? „Ihr schaut’s halt zu den falschen Zeiten!“ Wenn man da nicht zweimal schlucken muss…

Aktivisten in Kuhmasken vor Bauernhof
Aktivisten in Kuhmasken vor Bauernhof
Aktivisten in Kuhmasken vor Bauernhof
Aktivisten in Kuhmasken vor Bauernhof

Seit unserer letzten Anfrage waren Monate vergangen. Wir wollten der Molkerei aber absichtlich Zeit geben, um die Umstände beizulegen. Zuerst hielt sich der Winter ziemlich hartnäckig, wo es durch die unwirschen Bedingungen eventuell noch einiges an Ausreden geben hätte können; doch nun herrschten seit Wochen sommerliche Temperaturen vor, und es gab überhaupt keinen Grund mehr, warum noch immer keine Kühe im Freien zu sehen sind! Was also blieb, wenn wir  um des Friedens Willen nicht unsere eigenen Agenden verraten wollten, anders übrig, als den Protest endlich nach außen zu tragen? Also, „lasst die Kühe endlich raus!“, das musste die Forderung der Stunde sein!!! Und die kleine Kundgebung sollte als bloßer Vorgeschmack angedacht sein; eine Vorankündigung zu einer weiteren, größeren, zu einer Mahnwache am Dienstag nächste Woche, dann gemeinsam mit dem Verein gegen Tierfabriken (www.vgt.at). Und danach, sollte es erneut keine Antworten geben, würden wir unsere Liste abarbeiten. Protestreiche Monate stünden also eventuell bevor – oder auch nicht, die entsprechenden Wegweisungen zu setzen lag und liegt bei einer anderen Stelle!

Jedenfalls, der Tierschutz-Standpunkt war ausgesprochen und angekommen, das bewiesen auch die Huptöne aus vorbeifahrenden Fahrzeugen!

Und jetzt die große Überraschung – am gestrigen Nachmittag gab es endlich, endlich, endlich Kühe im Freilauf! Zufall? Wohl eher nicht – aber es ist auch völlig egal warum: Hauptsache, es ist passiert! Wir werden die Situation selbstverständlich genauest im Auge behalten und hoffen nun, künftig vermehrt über diesbezüglich freudige Ereignisse berichten zu dürfen!

Kühe im Auslauf

Foto: Endlich sind Kühe im Auslauf – schon die Ankündigung einer Kundgebung hat wohl die Wirkung nicht verfehlt! Dass es auch so bleibt – wie schön wäre es – da werden wir nicht nachlassen, dafür Sorge zu tragen!

P.S.: Wir behalten uns natürlich vor, die Mahnwache im Sinne aller Kühe in Anbindehaltung dennoch durchzuführen; denn zum einen scheint öffentlicher Druck noch immer das probate Mittel zu sein, um zumindest gesetzliche Bestimmungen einzuklagen. Zum anderen, Ihr habt es im Link gelesen, ist schon sehr fragwürdig, wie man denn überhaupt mit solch kleinen, betonierten Ausläufen umzugehen hat. Die Richtlinien sagen, etweder Wiese oder Auslauf. Sämtliche „Werbebroschüren“ zeigen praktisch zu 100 % im Grünen grasende Kühe; wie ist denn dann aber das Verhältnis zwischen Betonauslauf und Wiese in der Realität? Weil es der Kuh ganz bestimmt nicht egal ist, ob sie nun im Gras steht oder am Betonfleck. Tatsächlich aber schlägt das Pendel fast nur einseitig aus, zugunsten des wenige Quadratmeter betonierten Auslaufes. Auch ein Punkt, der angesprochen gehört; finden sie nicht?

Ein angekettetes Kalb und die Aufforderung die Petition gegen die Anbindehaltung von Rindern zu unterschreiben
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