Manchmal fragen uns Menschen, wie es denn möglich ist, in einem fernen Land wie Mauretanien, noch dazu einem der ärmsten des „schwarzen Kontinents“, umfassend zu helfen; ob denn die Unterstützung ankommt, und falls ja, ob sie denn nicht ohnehin nur ein Tropfen auf den heißen Stein wäre.
Fotos: Unsere Helden im täglichen Einsatz – Zapa, der Huf-Magier; Dr. Dieng, Cheftierarzt; Moussa, Tierarztanwärter; Mohamed, mit jahrzehntelanger Veterinärerfahrung gesegnet!
Das Nachdenken über eine Antwort nötigt uns keine Sekunde Bedenkzeit ab – der Einsatz von RespekTiere ist unumgänglich, und auch wenn wir natürlich nicht überall helfen können, dort wo wir es schaffen, bedeutet es für jeden einzelnen unserer PatientInnen pures Überleben. In einem Umfeld, wo die Bedingungen so harsch sind, dass man sie mit Worten gar nicht beschreiben kann. Wo die Extreme sich gegenseitig übertreffen, von der Verfügbarkeit von Medikamenten bis hin zu den Temperaturen, von der manchmal völlig fehlenden Infrastruktur bis zu den ethisch-moralischen Gegebenheiten. Dann auch, wer je in einem 100 % muslimischen Land zu tun gehabt hat, weiß es, dass die rigorosen religiösen Vorschriften das Arbeiten mit Tieren nicht einfacher machen. All diese Gesichtspunkte beachtend, kann man das Tun von „RespekTiere Mauretanien“ gar nicht hoch genug einschätzen; tatsächlich, was im Wüstenland passiert, ist einfach nur unfassbar.
Fotoserie unten: einer der schrecklichen Fälle der letzten Wochen – ein Esel wurde von einem Wahnsinnigen angegriffen und mit dem Messer schwer verletzt. Die Wunde war schnell infiziert und stand unter Eiter. Ein sicheres Todesurteil Der unvergleichliche Zappa – bedenkt der geringen Mittel im direktesten Feldeinsatz!!! – behandelte die Wunde mit Hilfe der Eselhalter. Das letzte Foto stammt von gestern – so schön ist alles verheilt! Selbst am modernen westlichen OP-Tisch wäre das Ergebnis kaum besser gelungen! Magier Zappa, wir betonten es schon…
Mehr als 1000 Esel behandeln wir jeden Monat, dazu natürlich auch ganz viele Schafe und Ziegen, sowie immer mehr Hunde und Katzen. Womit wir bei einem völlig neuen Thema wären – RespekTiere startet übernächste Woche ein allererstes Kastrationsprojekt in Mauretanien! So etwas hat es dort noch nie gegeben, und alleine der Gedanken daran dass es jetzt tatsächlch passieren wird, bereitet uns schlaflose Nächte! Denn unproblematisch wird der Versuch nicht – möglich ist er alleine durch unsere jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit einem beherzten Bürgermeisterstellvertreter geworden. Wie allerdings die Gesellschaft reagieren wird, das muss sich erst herausstellen. In einem Land, wo beispielsweise Homosexualität noch immer zumindest theoretisch mit der Todesstrafe bedroht ist, kann der kleinste Fehler katastrophale Folgen haben…
Oben: Moussa behandelt eine Augenverletzung; Zappa einen schweren Abszess. Tatsächlich glauben wir, die mauretanischen Veterinäre sind im direkten Vergleich ob deren Improvisationstalent zumindest im Feldeinsatz den westlichen oft hoch überlegen!
2024 ist zum Jahr von RespekTiere Mauretanien erkoren; wenn alles klappt, wird es ein historisches, mit echten Meilensteinen versehen! Jedenfalls liegt der Fokus für heuer auf dem Projekt, und „Inshalla“, „so Gott will“ könnte in den nächsten Monaten der Tierschutz in Mauretanien in bisher nicht für möglich gehaltene Sphären tauchen – wir werden jedenfalls ganz viel zu berichten wissen!!!
Hundertausend Esel sind im täglichen Einsatz – die Grauohren sind die vielleicht am schlechtesten behandelten Tiere auf dem Globus. Viel zu oft ist deren unfassbarer Beitrag für die Menschen ein unbelohnter…
Manchmal kommt leider jede Hilfe zu spät. Mauretanien ist ein unfassbar hartes Land, oft ein herzzerreißendes. Der Esel im Bild oben erlitt eine Tetanusinfektion – das Sterben ist mit schrecklichen Schmerzen verbunden. Impfungen sollten deshalb eine neue Säule unseres Einsatzes werden – allerdings ist der Impfstoff relativ teuer – nur mit Ihrer Hilfe könnten wir die Herkulesaufgabe bewältigen!
Was wir hierfür allerdings dringenst benötigen, ist Ihre Hilfe! Die Esel brauchen uns, und wir brauchen Sie – ohne Ihre Unterstützung sind wir hilflos! Bitte helfen Sie uns helfen!
