Knapp vor unserer Abreise nach Mauretanien musste unser Deutschlandverein RespekTiere International noch eine Anzeige tätigen. Es ging dabei um einen „Freizeitgrund“ im Berchtesgadener Land/Bayern, wo verschiedenste Tiere untergebracht sind. Besagte Tierhaltung hat schon öfters Aufmerksamkeit hervorgerufen, liegt sie doch direkt an einem Wanderweg und ist deshalb gut frequentiert. Unzulänglichkeiten fallen zudem sofort ins Auge – viel zu wenig Platz zum Unterstelllen für die Tiere, schmutzig, eine Ansammlung von Müll, usw.
Foto: alleine optisch kein befriedigender Anblick…
Es wurden deshalb bereits verschiedentlich nicht tiergerechte Vorkommnisse bekundet. Zu den Fakten: Am Grundstück werden mehrere Ponys und Esel gehalten, dazu noch Hühner, Gänse und Kaninchen. Die Kaninchen sind in kleine Holzkisten gesperrt, welche den eigentlichen Bedürfnissen der Tiere völlig entgegensprechen. Für die Großtiere gibt es dann nur einen Unterstand, welcher allerdings viel zu klein scheint, um allen Unterschlupf zu gewähren. So stehen die Armen im Regen, im Schnee unter der Sonne, sind den Witterungseinflüssen schutzlos ausgeliefert. Sie verweilen allesamt fast immer am Eingang, wo ein bisschen Heu aufgestreut worden ist. Dort bekommen sie auch Brot und dergleichen, allerdings, unter den gegebenen Bedingungen sind die Unterlage sowie die Lebensmittel dann schnell naß; auch Wasser ist mehrmals bekundet nicht vorhanden, wenn ja, dann in den letzten Wochen oft ganz schnell gefroren. Und niemals in ausreichender Menge noch dazu, es ist hierfür bloß eine Mörtelwanne gedacht – für wie gesagt mehrere Esel und Ponys.
Foto oben: Der kleine 2 mal 2 Meter-Unterstand ist wohl viel zu klein für mindestens 2 Esel und drei Ponys… unten: Kaninchen in dieser Schuhschachtel; es ist eine Schande!
Ein graue Esel hat zudem ein riesiges Geschwür am Ohr, ein braunes Pony steht oft abseits, wird von den anderen offenbar nicht geduldet (zu ersehen an den Bildern). Das arme Pony scheint zudem an einer Huferkrankung zu leiden, Hufrehe sind befürchtet.
Es ist nicht nachvollziehbar, warum auf einer so großen Grundfläche kein zusätzlicher Wetterschutz geboten wird, worin wohl das Hauptaugenmerk sämtlicher Beanstandungen liegt! Dabei wäre der Platz selbst doch ideal und mit ein klein wenig Aufmerksamkeit gäbe es keinerlei Beanstandungen, ganz im Gegenteil. Wieder einmal ein Beispiel, wo Menschen sich einfach „betriebsblind“ zeigen, und derartige Mängel „übersehen“ – „san eh grod Vicha“, so ein volkstümlich dummer Spruch…
Foto unten: Ein großer Tumor am Ohr – sicher sehr schmerzhaft und offensichtlich unbehandelt! Im Hintergrund sieht man das abseits stehende Pony; warum, ist die Frage?! Wird es etwa von den anderen verbissen?
Jedenfalls, RespekTiere International erstattete Anzeige. Und siehe da, dieser Tage zeigt sich der Pferch fast leer. Ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, wir wissen es noch nicht genau einzuschätzen, denn ähnlich wie viel zu oft „bei uns“ erfährt man auch in Deutschland kaum Details von behördlicher Seite. Nicht einmal „machen Sie sich keine Sorgen, alles ok“ hört man da, ja, auf jede Antwort wird allzugerne tunlichst verzichtet. Schade eigentlich; denn dass die BeamtInnen im Einsatz waren, ist augenscheinlich. Und hätte ein paar lobende Worte unsererseits verdient. Wer braucht es nicht, ab und zu, ein klein bisschen Schulterklopfen?!