Wieder Anzeige wegen „Dauerhafter Anbindehaltung“ – eine Kuh noch dazu mit „Maulkorb“!

RespekTiere-AktivistInnen mit Spontan-Demo vor Ort!

Es gibt da in der Stadt Salzburg einen Bauernhof in sehr idyllischer Lage; im Stadtteil Gneis gelegen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum vielbesuchten Leopoldskroner Weiher auf einem der letzten größeren unverbaut gebliebenen Flächen der Mozartstadt verbreitet sich noch typische „Bauernhofromantik“. Ein Blick hinein in den Stall zerstört jedoch augenblicklich jeden Anflug von „Utopia“….

Anbindekühe in Salzburg

Fotos: Bilder wie dieses (oben) verleiteten uns zum spontanen Protest (unten)!

Anbindekühe in Salzburg

Dort nämlich vegetieren mehr als ein Dutzend Kühe an kurzen Ketten. Tag und Nacht hängen sie an diesen, jahrein, jahraus. 365 Tage im Jahr. AnrainerInnen verraten uns: „Ich wohne seit 9 Jahren ganz in der Nähe und komme täglich mehrmals mit meinem Hund vorbei. Eine Kuh im Freien sah ich dabei noch nie!“ Und das, obwohl der Hof in Alleinlage liegt, sich hinter dem Stall großflächige Wiesen ausbreiten. Nicht einmal wirklich einen Zaun würde es brauche, nur ein kleines Stück am Haus entlang, denn das Ende der Wiese wird durch den Almkanal begrenzt. Wo keine Kuh es schaffen würde, diesen zu überqueren. Ein perfekter Platz also für eine bessere Kuhhaltung? Nur vermeintlich, denn wie gesagt, niemand noch hat dort in der Nachbarschaft je eine Kuh im Freien gesehen. Eine Frau erzählt uns: „Meine Mutter hat schon hier gewohnt, gleich nach dem Krieg. Schon damals gab es Kühe am Hof, schon damals durfte keine raus.“ Was bis ins Heute, 80 Jahre später, so geblieben ist. Tierquälerei aus Tradition. Sonst noch Fragen?

Die Petition richtet sich gegen eine Beendigung der Kettenhaltung sowie gegen den Vollspaltenboden in der Rindermast – bitte unterschreib auch Du! www.respektiere.at/tierschutz-petitionen/

Foto oben: Gleich hinter dem Stall beginnen weitläufige Wiesen, begrenzt durch den Almkanal – warum dürfen die Kühe da nie raus? Weil das Land „weich“, „sumpfig“ ist? Was als alleinige Ausrede dient – im Bild allerdings erkennt man, wenn schon nicht überall, wenigstens aber in der direkten Stallumgebung wäre der Boden doch ganz offensichtlich fest genug. Warum baut man dort nicht einen „Freilaufplatz“, was zumindest ein Anfang wäre?! Weil es mit Aufwand verbunden ist? Wer mag es verstehen? Wenn irgendjemand sonst ein Tier hält, aber nicht einmal ausreichend für dessen zwingenste Bedürfnisse sorgen kann, warum auch immer, darf dieser oder diese „irgendjemand“ dann ein solches trotzdem haben? Nein, werden Sie mit uns schreien, auf keinem Fall. Warum aber ist so etwas dann im landwirtschaftlichen Bereich möglich? Darf ich einen Hund halten, obwohl ich nach eigenen Angaben nicht in der Lage bin, mit diesem das Haus zu verlassen, ich Angst vor ihm habe, ich nicht über einen geeigneten Platz verfüge? Unmöglich, dem Himmel sei Dank! Wäre es in solchem Falle dann aber ok, wenn ich besagten Vierbeiner einfach trotzdem bei mir belassen, mit einer Ausnahmegenehmigung dann halt an einer kurzen Kette, ihm die Bewegungsfreiheit auf ein bloßes Aufstehen und Niederlegen begrenze? Niemals, werden da wohl auch sämtliche LandwirtInnen nicht müde werden zu betonen. Wo ist der Unterschied? Lasst die Kühe endlich von der Kette!!!

Anbindekühe in Salzburg
Anbindekühe in Salzburg

RespekTiere hat bereits im Juli gegen selben Hof 2023 Anzeige erstattet. „Alles in Ordnung“, erhielten wir Antwort vom zuständigen Veterinär. Alles in Ordnung? Gibt es in Österreich nicht die Vorschrift, Kühe an mindestens 90 Tagen von der Kette zu lassen (ohnehin Verhöhnung pur, weil nicht überprüfbar; und selbst wenn, dann wären die Armen immer noch 275 Tage im Jahr extrem fixiert…)? Oder, so unsere Frage, verfügt die beanstandete Landwirtschaft etwaüber eine der unfassbaren „Ausnahmeregelungen“? Worauf wir wie so oft keine Antwort erhielten. Nun aber sind neue Bilder aufgetaucht; sie zeigen neben dem üblichen Desaster der Anbindehaltung zumindest eine Kuh mit einer Art Maulkorb. Der Tierrechtsprofessor und ehemalige Amtstierarzt Dr. Rudolf Winkelmayer schätzt die Situation als „verboten, weil völlig empathielos und grausam“ ein. Werden die Salzburger VeterinärInnen die traurige Angelegenheit nun ebenso bewerten und zumindest diesen Wahnsinn sofort abstellen? Wir werden es alsbald wissen, die Anzeige ist draußen.

Anbindekühe in Salzburg

Foto oben: Jede Wette, in 20 Jahren kann man sich so etwas genauso wenige vorstellen wie heute eine Legebatterie!

Anbindekühe in Salzburg
Anbindekühe in Salzburg

Fotos: Genügt die Sauberkeit den Ansprüchen?

Anbindekühe in Salzburg

Zudem trafen sich aufgrund des Sachverhaltes mehrere RespekTiere-AktivistInnen zur Spontandemo vor dem Haus: „Ob an 365, 275 (90-Tage-Regelung laut Gestz, Anm.), 245 (Regelung Salzburg Milch, Anm.) oder auch nur an 1 Tag – Kettenhaft ist immer Tierqual! Lasst die Kühe endlich raus!!!“, stand da an den Transparenten, oder „Tradition ist keine Rechtfertigung für Tierquälerei“. Die Zeit wird weisen, ob das zuständige Amt dieses Mal die richtigen Schritte setzt. Wir werden darüber zu berichten wissen.

Apropos: Vielleicht wird genau in diesem Fall aber auch bloß auf Zeit gepockert. Denn ab 2030 laufen sämtliche Ausnaheregelungen mit Bezug ab. Könnte es sein, dass dafür jene Kühe geopfert werden, weil sich die Sache dann wohl auch aufgrund des Alters des Bauerns von selbst erledigt? Also versucht wird, möglichst stillschweigend 6 weitere Jahre durchzupressen? Rund 2000 Tage Hölle auf Erden, ganz nach dem in gewissen Kreisen anscheinend noch immer verbreiteten Motto „San eh grod Vicha“???

Anbindekühe in Salzburg

Nicht zuletzt deshalb: Es kann nur eine Alternative geben – Ende der Kettenhaltung, ausnahmslos! Bitte unterschreib die Petition – für weit mehr als eine halbe Million Rinder änderst Du damit die ganze Welt!

Die Petition richtet sich gegen eine Beendigung der Kettenhaltung sowie gegen den Vollspaltenboden in der Rindermast – bitte unterschreib auch Du! www.respektiere.at/tierschutz-petitionen/

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