Ihr erinnert Euch bestimmt, seit einigen Jahren nun schon sind wir regelmäßig bei Rita zu Gast; dort, auf ihrem kleinen Bauernhof in Niederösterreich tummel sich Gänse und Hühner, Katzen und Hund, sowie ihre Ziegen. Drei waren es, aber leider hat uns schon vorab eine Hiobsbotschaft erreicht – Sissy, die so menschenbezogene, sie ist nun im hohen Alter verstorben. Liebeliebe Sissy, wir werden Dich nie vergessen!
Foto: Liebeliebe Sissy, Rest in Peace, Du bleibst für immer in unseren Herzen!
Aber jetzt sind da noch die beiden anderen, Max und Moritz; beide waren sie ihr ganzes Leben recht scheu, was sich selbst in den langen Jahren am Hof nie verändert hat. Was aber auch niemanden stört – bei Rita dürfen sie sowieso einfach … Ziegen sein!
Fotos: Max und Moritz, beide sehr schüchtern, aber sie lassen es sich niemals nehmen, die Arbeit an ihrem zu Hause mit Argusaugen zu beobachten! 🙂
Das große Problem ist vielmehr – Die Tierfeundin selbst ist seit Längerem in einer sehr ansgeschlagenen körperlichen Verfassung. Das Misten ist aber eine sehr fordernde Arbeit, wir wissen es aus eigener Erfahrung inzwischen nur zu gut. Und so haben wir das Notwendige übernommen; wann immer es die Zeit zulässt, sind wir daher vor Ort und schaffen neue Wohnverhältnisse für das Duo! 🙂
So auch heute; und den Einsatz betrachteten wir einmal mehr als bereits wieder dringlicher. Schon im Vorfeld – wie jedes Mal – hatte dann auch erneut Cousin Andi auf seine so unnachahmliche Art und Weise seinen riesen Teil zum Erfolg beigetragen: Er ist Angestellter einer großen örtlichen Tischerlei (ein herzlichstes „Dankeschön“ geht an dieser Stelle an die Firma Klement www.klement-co.at in Haitzendorf!!!), und genau von dort füllt er stets auf eine Neues gut 15 große Säcke mit duftenden Sägespänen, welche wir dann später im Stall als Unterlage verwenden. Einfach nur super!
Fotos: Wieder jede Menge Sägespäne – dank Andi, der immer unfassbar Hilfsbereite!
Rita, das soll schließlich die freudige Überraschung des Tages sein, geht es heute dann tatsächlich ein Stück besser. Mit ihren mittlerweile auch schon 74 Jahren versorgt sie die tierlichen Mitbewohnenden. Seit die Liebe denken hat, hat sie immer Tiere beheimatet. Früher waren es auch noch Pferde, Ponys, bis vor einigen Monaten zusätzlich sogar Schweine. Zu „Spitzenzeiten“ ihrer gar 18, zuletzt noch zwei. Aber nach einem schweren Unfall inklusive einer schlimmen Gehirnblutung schafft sie diesen Umfang nicht mehr. Zuletzt musste Rita auf Behördenbescheid noch dazu tatsächlich ihre Kaninchen abgeben. Von der Dutzenschaft an Enten, Gänsen sowie Hühnern und wie gesagt den herzallerliebsten Katzen plus einem Hund kann sie sich jedoch nicht trennen. Rita benötigt Hilfe, gar keine Frage. Da kann auch der heutig bessere Gesundheitszustand nicht darüber hinwegtäuschen; und zumindst im Falle der Ziegen sind wir zur Stelle!
Fotos: Die Arbeit beginnt – zuerst gilt es die Sägespäne die engen Stiegen hinauf in den Innenhof am Berghang zu tragen; überall begegnet man Enten und Gänsen, welche so ganz und gar nix gegen Liebkosungen haben! P.S.: Nicht nur die Rita selbst hat Enormes geleistet, auch Frau und Herr Putzgruber Sen. waren mit Herz und Seele bei der Sache!
Der Überraschungen kein Ende, ist das erste, was wir sehen – Rita hat trotz aller Problematiken einen Teil des Ziegenstalles bei unserem Erscheinen bereits ganz alleine „vorgemistet“! Was uns mit großem Stolz erfüllt – stolz auf sie!
Denn die Einsätze im Ziegenstall erfüllen neben dem ureigentlichen Zweck natürlich auch eine soziale Komponente. Die Gewissheit, dass sie es offensichtlich wieder schafft, bei so einer schweren Arbeit wieder mitzuhelfen, wirkt Wunder auf die Psyche!
Die Hausherrin freut sich selbstredend dennoch weiterhin über jeden Besuch, und jede Hilfe ist unsagbar wichtig. Was aber bei unseren Besuchen auf Grund all dessen ebenfalls nie zu kurz kommt, sind herzerfrischende Gespräche. Auch das Thema „Sorgen und Nöte“ wird dabei nie ausgespart, mit dem letztendlichen Ziel, dass sich dabei bestenfalls auch Frust und Kummer von der Seele löst. Wir möchten ganz in dem Sinne keine Sekunde dieser wertvollen Zeit missen…
Fotos, links und oben: Nach dem Entfernen des Mistes kommt die dicke Sägespäneunterlage. Dann das Stroh, herrlich duftend! Unten: Auch am Hof selbst gilt es das viele Stroh – von den Ziegen nach außen getragen – wieder wegzuschaufeln. Ansonsten, naß geworden, verklebt es sämtliche Abflüsse.
Es nötigt uns trotz der Vorarbeit wiederum einen Kraftakt ab, noch dazu bei den fast hochsommerlichen Temperaturen, bis wir uns gegen 16 Uhr endlich zufrieden auf die Mistgabelstiele lehnen. Es ist vollbracht!
Fotos: Manche der Hühner sind völlig zahm, weil mit der Hand aufgezogen; sie lieben es gar, „gehoppert“ zu werden!
Eine feste Umarmung später sind wir auch schon wieder im RespekTiere-Mobil. Rita, Du Liebe, Max und Moritz, wir sehen uns bald schon wieder – aber für das Heute freuen wir uns jetzt einmal auf eine Dusche und ein bisschen „Füßehochlegen“! 🙂
Foto: Papa Putzgruber nach getaner Arbeit; zwar müde, aber wie wir alle hoch zufrieden!