Achtung, Achtung! Vorneweg und passend zu nachfolgendem Artikel gibt es nun auch unser neues Buch ‚Tom und seine Esel‘ zu erstehen! Das Werk beinhaltet Einsatzberichte genauso wie Pressemitteilungen zum Projekt. Auf 185 Seiten vermittelt es einen guten Einblick in unsere Arbeit und ist garniert mit vielen, vielen Bilder! Zu Bestellen über info@respektiere.at oder über den Verlag Gegensicht, info@hoos-medien.at – für 17,90 plus Versandkosten unterstützt Ihr natürlich bestmöglich das Projekt ‚Esel in Mauretanien‘! |
Es gibt eine besonders ergreifende Geschichte aus Mauretanien zu erzählen! Auch dort sind jetzt seit Ende März defacto Ausgangssperren in Kraft gesetzt – was aber besonders unseren Dr. Dieng nicht davon abhält, zusammen mit seinem Assistenten Moussa weiterhin tagtäglich Esel zu behandeln! Dies ist kein selbstverständliches Unterfangen, ganz im Gegenteil, denn ist man nur halbwegs familiär mit den diktatorisch anmutenden Strukturen des Sahara-Landes, dann weiß man, dass mit dem Amtsapparat so ganz und gar nicht zu spaßen ist. |
Fotos: unbeirrbar bei der Arbeit – Dr. Dieng, links, und Moussa, rechts! |
Nichtsdestotrotz, Dr. Dieng meint nicht unrichtig, auch wenn die BürgerInnen zu Hause bleiben müssen (wie aber bitte sollen das hundertausende BewohnerInnen der Armenviertel bewerkstelligen? Einsam verhungern? Es gibt keine staatliche Hilfe, niemanden der die Tiere versorgt, die Kinder, jemanden, der/die einkaufen geht oder für ein wenn auch Kleinst-Einkommen sorgt…), für medizinische Dienste ist es unbedingt notwendig ohne Unterlass aktiv zu sein, denn solche müssen unbedingt aufrechterhalten bleiben – egal und völlig gegenstandslos, ob für Mensch oder Tier! So sind Dr. Dieng und Moussa zurzeit die einsamen Gallier, welche einer Armada von Römern gegenüberstehen; aber niemand sonst hilft den Mitgeschöpfen, meint der Veterinär, und irgendjemand muss es ja tun! |
Fotos: wie schrecklich der Zustand des Armen war, sehr Ihr in einem Video auf unserer Facebook-Seite! |
Vor ein paar Tagen fanden er und Moussa auf dem Weg zur Einsatzstelle einen jungen Hund auf der Straße, in elendiglichem Zustand. Der Arme war über und über blutverschmiert, blutete bei jedem Atemzug aus seinem Mund. Der Atem rasselnd, von Schmerzen gepeinigt. Schnell war es beschlossene Sache – der Verletzte braucht unbedingt tierärztliche Intervention, und nicht nur das, er muss auch ständig überwacht werden. Kurzerhand also – Dr. Dieng und Moussa sind längst Hunde-erprobt in einem Land, wo fast sämtliche BewohnerInnen geradewegs hysterisch auf Straßenhunde reagieren – fing das Duo den Streuner und untersuchte ihn unter Narkose noch auf der Stelle. Der Arme bekam Spritzen, Schmerzmittel und diverse Medikamente. Am nächsten Morgen wollte das RespekTiere-Team wieder nach ihm sehen. Am Nachhauseweg ging dem Veterinär der so schwer verletzte Hund nicht aus dem Kopf. Schließlich drehte er um und nahm den armen Hund kurzerhand mit zu sich nach Hause… |
Fotos: erste Behandlung unter Narkose vor Ort… |
Seither lebt der Süße bei Dr. Dieng, genau wie Kater ‚Herkules‘, Ihr erinnert Euch, jener kleine Liebling mit zerschmettertem Bein, den wir bei unserem letzten Direkt-Einsatz retten konnten; zumindest solange, bis er wieder auf den Beinen ist. Dann muss ihn der Arzt wohl wieder der Straße anvertrauen, denn seine Ressourcen sind leider sehr beschränkte. Sehen wir, was die Zukunft bringt, für den Augenblick aber gilt es nun das Leben zu retten! Sollte er überleben, wofür wir inständig beten, vielleicht ergibt sich ja auch ein Ausweg. Der Anfang war extrem schwierig – trinken, das tat der Hund noch, aber essen? Fehlanzeige! Egal, was immer auch angeboten wurde, ob Selbstgekochtes oder Rohes, er verweigerte die Nahrungsaufnahme. Schließlich stellte sich heraus – neben dem zwingenden Verdacht, er wurde von staatlichen Schergen vergiftet – dass er auch noch an einem Ödem am Kiefer sowie einer Hornhautentzündung leidet. Dennoch, der Veterinär bekräftigte unseren Sorgen gegenüber immer wieder – die Prognose ist nicht ganz düster, es gibt Hoffnung! |
Fotos: dann die schnelle Entscheidung: der Hund hat keine Chance alleine da draußen, er muss mit! |
Die kommenden Tage werden zeigen ob dem Armen tatsächlich eine Zukunft beschienen. Wir drücken alle Daumen und bitte auch Euch, seid in Gedanken bei ihm! Wieder einmal, wie auch in Herkules‘ Fall, gerne leiten wir jegliche Unterstützung oder gar eine Patenschaft an Dr. Dieng weiter; weil wir nämlich wissen, dass trotz der akademischen Laufbahn in einem harten Land wie Mauretanien jeder Tag – besonders mit einer großen Familie – ein Tag im Kampf ums eigene Dasein ist, beweist der Doktor einmal mehr seine großartige Menschlichkeit; dieses Mal an einem Hund, welcher noch nie im Leben – nehmen Sie uns beim Wort – je zuvor auch nur einen Hauch von Güte von uns Zweibeinern empfangen hat… Dr. Dieng, wir sind stolz auf Dich!!!! |
Fotos: auf der abgeschlossenen Terrasse des Dr. Dieng hat er ein zumindest vorläufiges zu Hause gefunden, liebevoll umsorgt von der Familie – Dr. Dieng, unser Held des Tages! |
Apropos Helden: gerade jetzt – und weil so viele mit seinem Schicksal mitgezittert haben, senden wir diese Nachricht in Echtzeit dazu – haben unser Dr. Dieng und sein Assistent Moussa den Fuß von Herkules amputiert! Ihr erinnert Euch, Herkules ist jener Kater, welchen wir bei unserem letzten Mauretanien-Einsatz vor dem sicheren Tod gerettet hatten, und welchen Dr. Dieng in Folge bei sich zu Hause aufnahm. Und wo Sie schließlich als PatIn für den Armen einsprangen und somit für ihn ein sicheres Leben garantierten! Wochenlang war die Hoffnung da, dass er sein Vorderbeinchen behalten wird können, doch leider schloss sich die Wunde nie ganz, und die Gefahr einer Infektion stieg immer mehr. Zudem wurde ersichtlich, dass er sein Beinchen nie mehr gebrauchen wird können, es ihm vielmehr zunehmend im Weg war. Herkules schläft gerde seine Narkose aus. Wir wünschen ihm von ganzem Herzen das Allerbeste und werden Euch natürlich über den weiteren Verlauf informieren! Kleiner Kater mit dem Löwenherz, alles wird gut!!! |