Mauretanien – der große Reisebericht, Teil 2!

Selbst am Abend ist es fortwährend brütend heiß. Aber wir haben heute noch etwas vor, und zwar wahrhaft Umwälzendes: es wird Zeit, ein wunderbares Geheimnis zu lüften… Trommelwirbel – RespekTiere hat es tatsächlich getan, und zwar Land gekauft!!! Ganze 1 600 qm, was für mauretanische Verhältnisse ein riesen Grundstück ist. Und genau zu jenem fahren wir nun hin! Es geht hierfür quer durch die Stadt, durch zerborstene Viertel, wo die pure Armut sowas von spürbar wird, dass es in der Seele schmerzt! Unglaublich, welche Fahrzeuge sich hier durch die Verkehrslawine schleppen – im wahrsten Sinne des Wortes – spuckend, brummend, rauchend, scheppernd. Manche ohne Lichter, ohne Türen; Seitenspiegel? Wozu! Seitentüren? Ebenfalls überflüssig. Dann gibt es ganz viele ohne Stoßstangen, von Rost zerfressen, vom Sand poliert. Fensterlos. Nun ja, Scheibenwischer braucht man hier ohnehin kaum. Für MitteleuropäerInnen ist das alles wirklich so ganz und gar nicht vorstellbar. Nicht einmal die Alteisenverwertung hätte für die meisten Karossen noch irgendwelche Verwendung. Ein Großteil schaut sogar ganz danach aus, als ob er eben abgelehnt von dort kommen würde. Und dann dieses rigorose, unbeschreibliche Durcheinander, Tier, Mensch, Maschine, Waren und Müll. Letzterer in schier unfassbarem Ausmaß.

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Fotos: mit dem beginnenden Abend kehrt ein bisschen Ruhe ein in Nouckchott; die Landschaft wirkt ob der pastellenen Farben nahezu sanft; unten: Rauch von woher auch immer – wahrscheinlich aus der brennenden Wüste, wo immer wieder der dort hingefahrene Abfall angezündet wird – lässt das Rundherum beinahe apokalyptisch erscheinen!

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Wir fahren weit raus – und dann noch weiter. Und noch weiter. Erst ganze 15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt hält der Tierarzt. In der totalen Abgeschiedenheit. Und das Dunkel hat uns inzwischen nicht nur eingeholt, sondern längst überholt. Die letzten Lichtstrahlen nutzen wir noch, um die Dimension des Grund und Bodens zu erkennen. Dann legt sich der Schleier der Nacht über alles Leben; wir bleiben noch ein bisschen, genießen die tiefe Ruhe, einen ob des Fehlens von Lichtquellen wohl einzigartigen Sternenhimmel. Ja, das Grundstück ist abgelegen. Irgendwo in der Peripherie. Wo allerdings offensichtlich bereits gebaut wird. Eine Koranschule beispielsweise steht keine 100 Meter entfernt, an einem Platz, wo Dr. Dieng meint; noch vor drei Wochen war dort ebenfalls bloßer Sand. Und ein kleines E-Werk ist inzwischen auch entstanden. Wo unser Platz dann mit Elektrizität versorgt werden wird. Eine Wasserstelle gibt es rund 200 Meter entfernt. Also eine bereits vorhandene Infrastrukturm, was in Mauretanien alles andere als selbstverständlich ist. Vereinzelnd sind zudem erste Einfamilienhäuser am düsteren Horizont zu erkennen. Der besseren Bauart, was uns zusätzlich Mut macht.

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Fotos, oben: vorbei an den neu erbauten Häusern, und dann liegt es auch schon, unser Grundstück! unten: der Wüstenstreifen hinter mir, hier soll der erste Gnadenhof Mauretaniens entstehen!

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Ja, im Zentrum sind Gründe längst unerschwinglich geworden, hier draußen aber noch leistbar. Und die Idee ist ja, einen Gnadenhof zu errichten. Der dann ohnehin inmitten einer Großstadt ziemlich fremd wäre. Dr. Dieng, welcher den Ort gefunden hatte, ist sich nebenbei völlig sicher: vor uns liegt ein Stück Investment, und es sollte kaum ein Jahr dauern, bis die Umgebung bereits voller Häuser sein wird. Der Wert kann sich ganz schnell verdoppeln. Ja, und irgendwie habe ich beim Anblick von Sand und Sträuchern dann sogar ein gutes Gefühl in der Magengrube. Sehe lebhaft vor mir, wie wir hier Bäume pflanzen, wie verletzte, behinderte Esel oder Hunde ein sicheres zu Hause finden. So schön kann Zukunft sein. Und mein Bauchgefühl hat mich noch selten getäuscht.

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Zurück geht es durch das nächtliche Nouakchott. Die Schatten sind gnädig, sie lassen die Umgebung weniger rau, weniger brutal erscheinen. Noch immer herrscht Trubel, der aber langsam in sich erstirbt. Überall Streunerhunde, welche sich unter Fahrzeugen ihr Nachtquartier suchen. Hunderte davon. Und wohl noch viele, viele mehr.

Zurück in der Herberge besorgen wir uns im nahen Markt noch schnell lebensrettendes Wasser und ein bisschen Gemüse. Fürs Gemüt auch noch Kekse, die es selbst in Mauretanien vegan gibt.

Dann der große Schock; der Computer funktioniert nicht mehr. Kein Zugriff auf die Festplatte; kein Hochfahren. Shit! Wie soll denn so die Arbeit passieren? Die Sorge ob solcehr Aussicht lässt mich nicht los, und so wird die Nacht eine hoch unruhige, eine von Gedankensplittern geplagte. Dazu die lähmende Angst um Sunny, den vierbeinigen besten Freund, der gerade zu Hause eine schwere OP durchmacht. Ohne mich, weil die Mauretanienreise lange zuvor geplant und unaufschiebbar war… Manchmal ist das Schicksal einfach unerbittlich und Gottes Wege ein Mysterium.

Um halb sechs bin ich auf, versuche den Computer zum Laufen zu bringen. Vergeblich. Matthias hat Frühstück besorgt, ein nettes Gespräch vertreibt wenigstens ansatzweise die Sorgen. Zumindest für den Moment.

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Dr. Dieng bringt uns später zur Einsatzstelle. Er muss aber sofort wieder los, hat einen Termin im Innenministerium bezüglich unseres Landkaufes. Eine Absegnung des Deals, sozusagen. So starten wir alleine mit Moussa den nächsten Arbeitstag. Ort des Geschehens ist jene Wasserstelle, von welcher wir früher schon viel erzählten; Eselhalter aus Mali haben sie besetzt, zu 100 Prozent. Lauter nette, junge Männer. Das Problem nur: es sind Gastarbeiter, mit einer Arbeitserlaubnis für wenige Monate ausgestattet. Und diese Spanne wollen sie nutzen, in diesen Grenzen so viel als möglich verdienen. Hierfür „leasen“ sie Esel, und die zahlen letztendlich den Preis. Weil sie in jenem Falle noch gnadenloser als sonst zu andauernden Höchstleistungen getrieben werden.

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Der Ort liegt an einer großen Kreuzung. Breite, unasphaltierte Verkehrswege treffen zusammen, durchsetzt von regelrechten Kratern; worin sich der Müll sammelt! Dazu bevölkern unzählige streunende Ziegen die Straßen, Hunde sowieso. Dazwischen Kinder, welche anstatt eine Schule zu besuchen, mit Blechdosen in den Händen betteln. Nur, wer soll hier geben? Inmitten einer zerfallenden Welt?! Meine Taschen sind wie immer voller Süßigkeiten. Mit einem solchen Schatz ausgestattet gewinnt man natürlich schnell Freunde! 🙂

Die Esel an der Wasserstelle sind entgegen allen Erwartungen in nicht einmal derart schlechtem Zustand. Einige davon präsentieren sich gar kräftig und offensichtlich gar nicht übel gehalten. Haben diese Menschen nach all den Jahren unserer Predigten endlich zu überlegen begonnen? Ja, eine andere Möglichkeit ist doch nahezu ausgeschlossen!

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Foto unten: viel zu schwer beladen kippt der Wagen schließlich und befördert den Esel in die Höhe. Als mahnendes Beispiel, welches allerdings seine Wirkung verfehlt; die Situation regt die Umstehenden eher zu Scherzen an…

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Arbeit gibt es für uns trotzdem genug. Wieder entwurmen wir dutzende Tiere, spritzen Vitamine und gelegentlich Schmerzmittel; denn arbeitslos ist der Schlagstock leider noch nicht. Blutergüsse sind die Folge von Schlägen, und auch die gottverdammte Unart des Ohrenschneidens zum Markierungszweck gibt es offensichtlich fortwährend. So haben manche Esel gespaltene, andere ein abgeschnittenes Ohr, wieder andere beide amputiert. Dort ist einer mit einem auf den Oberschenkel geritzten Kreis, ein zweiter mit einem noch immer blutenden Dreieck am Hals. Schrecklich sind diese Dinge, unfassbar grausam; noch dazu, immer passieren sie ohne jegliches Betäubungsmittel. Der ‚Brauch‘ hat zwar eindeutig abgenommen, aber noch ist die so offensichtliche Wierquälerei noch immer eine gegebene.

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Jene Halter besonders starker, wundfreier Esel belohnen wir nach altem System. Mit einer coolen Sonnenbrille etwa, oder einer Warnweste. Denn Eselkarren sind selbstredend auch in der Nacht unterwegs, dann immer ohne jede Beleuchtung… Stets machen wir aus der Preisverleihung ein großes ‚TamTam‘, damit nur jeder mitbekommt, dass sich Fürsorge für den Esel doppelt auszahlt!

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Foto unten: wir bringen reflektierende Warndreiecke an, damit die Gespanne in der Nacht nicht übersehen werden!

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Ein Eselhalter fragt nach einer solchen Weste. Weil er gar nicht lockerlässt, mache ich ihm einen Vorschlag: am Platz steht doch tatsächlich ein alter, von den Elementen zerfressener ‚Wutzler‘, wie wir in Österreich sagen. Ein Tischfußball-Kasten. „Wenn Du mich schlägst, dann bekommst Du eine“, lautet das Angebot! 🙂 Ach ja, und weil gestern die WM begonnen hat, veranstalten wir ebenfalls gleich eine Meisterschaft. Unter dem tobenden Applaus der schnell anwachsenden Zusehern verliert dann Austria gegen Senegal schmählich mit 0:3; Germany, Dr. Facharani, mischt jetzt auch mit, kann die ‚Schande von Nouakchott‘ aber nicht wirklich ausmerzen, 1:2. Jetzt geht Moussa für das Gastgeberland Mauretanien ins Rennen, und schafft einen Sieg über den Vertreter aus Mali! Sooo cool! 🙂 Übrigens: falls jemals ein Ball vorhanden war, so ist der längst verloren. Gespielt haben wir mit einem mässig runden Stein!

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Matthias und ich gehen später eine Runde um den Block.  Unfassbare Bilder, ich hatte es schon erwähnt. Plötzlich kommt ein kleiner Junge, welchen ich vorhin mehrmals ein Stück Zuckerhaltiges aus der Tasche gegeben hatte, auf uns zu und überreicht mir tatsächlich ein Geschenk seinerseits. Eine kleine Tube Vaselin; woher und warum, ich werde es nie erfahren, aber den Moment auch nie wieder vergessen!

Es war ein ergreifender Tag an der Wasserstelle, nicht nur wegen jenes Kleinkindes. Nicht zu begreifende Gegensätze, so herzhaft lachende Menschen, die einerseits eine ungeheuer nette Ausstrahlung besitzen und trotz der Härte ihres Daseins ganz viel Humor, Offenheit und sogar Güte aufweisen, andererseits sich aber auch zu solchen Grausamkeiten gegenüber den Tieren hinreißen lassen. Gedankenchaos, das schnell geordnet werden sollte. P.S.: auch an jenem Ort waren wieder einige Hunde zwischen den Eseln. Aber anders als sonstwo zeigten sich die Vierbeiner wenig ängstlich, und sie wurden sogar von mehreren ‚Mali-People‘ gestreichelt. Nicht nur das, sie durften auch aus den Kübeln an der Wasserstelle trinken, was sonst an fast keiner erlaubt wird. Hoffnung, wie oft habe ich es erwähnt, mag immer wieder ein mieser Verräter sein, aber hier ist sie es nicht. Sie hält vielmehr den Glauben am Leben; den Glauben daran, dass doch noch alles gut werden wird…

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Foto oben: im zerborstenen blauen Fass liegt die typische Eselnahrung: zerkleinerter Karton…

Dr. Dieng’s Termin dauert länger als geplant. So fahren wir mit dem Taxi zurück, aber nicht mit einem solchen, wie Ihr jetzt vielleicht denkt. Wir chartern ein knallgelbes TuckTuck, ein solches, wie man es aus Indien kennt! Drei Räder, winziges Platzangebot, ein Mopedmotor. Und sollen es nicht bereuen; schneller als jeder vierrädrige Untersatz bringt uns der Fahrer in einem wahren Höllentempo zurück zur Herberge, durch engste Verkehrslücken, zwischen Schwerfahrzeugen und riesigen Geländewagen, über rote Ampeln hinweg wie seine ‚großen‘ Brüder und Schwestern, ungeachtet der hunderten Zufußgehenden am Asphaltweg. Dazu braucht man schon einen guten Magen; und der Rennfahrer dicke … Selbstwerte…

Impressionen von der 'Mali-Wasserstelle'

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Foto: Unser Fotograf Ali chartert einen gelben Renner – genauso verbeult wie die ‚echten‘ Fahjrzeuge!

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Am Abend bringt mir Dr. Dieng sein Laptop, damit ich wenigstens ein paar Schreibarbeiten erledigen kann. Ich arbeite bis 1.30 Uhr nachts, geschuldet einer völlig fremden Tastatur – wo beinahe alle Buchstaben in anderer Reihenfolge gelistet sind– die ich ob ihrer Sonderheiten tatsächlich mehr als nur einmal tief verfluche… Da hatte ich auch schon einige lange vorhergehende Telefonsitzungen hinter mir, wo von zu Hause aus Computerfachleute zu helfen versuchten. Danke Ihr Lieben, für eure unglaubliche Geduld mit jemanden, der von der künstlichen Intelligenz sowas von gar keine Ahnung hat!

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Foto: ich bin Dr. Dieng zu großem Dank verpflichtet – er borgt mir tatsächlich sein Laptop und hilft es mir auch noch entsprechend einzurichten!

Die Nacht war eine kurze gewesen. Schon sitzen wir wieder auf der Terrasse und trinken Nescafe; gut schmeckt der nicht wirklich, aber das braune Wasser versprüht wenigstens ein bisschen ein Gefühl von Heimat. Es wird ein langer Tag werden, so viel steht fest. Und da ist jede Stärkung eine wichtige. Sei es nur für die Seele. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen, wir werden sie heute dringenst benötigen…

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Dr. Dieng holt uns pünktlich ab. Wieder geht es durch den wirklich unglaublichen Verkehr, und wieder weit hinaus in die Peripherie der Großstadt. Durch Viertel hindurch, ich wiederhole mich ganz sicher, aber man kann es vielleicht auch gar nicht oft genug erwähnen – welche alleine durch ihrer Existenz ein Schlag ins Gesicht jeder Gottheit bedeuten müsse. Überall Kinder, Schule: Fehlanzeige. Tatsächlich gibt es in Mauretanien eine Schulpflicht, wenn auch nur für vier Jahre. Was aber, und das scheint im Angesicht der Katastrophe vor uns sehr real, selbst in diesem überschaubaren Ausmaß nie und nimmer umgesetzt werden kann.

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Irgendwo liegt eine Herde Kühe; wunderschöne Tiere, dennoch in Grund und Boden ausgelaugt. Die Armen suchen im Müll nach Überleben; ich sehe eine Kuh, welche gerade einen Plastikbeutel verzehrt. Wie viele Tiere in Afrika alleine am PVC sterben, das hinuntergeschluckt unweigerlich den Darm blockiert, es ist traurige Legende. Im Prinzip befinden sich die Rinder übrigens mitten auf der Straße, obwohl, hier nimmt das tatsächlich niemand so genau. Die Fahrzeuge kurven einfach um sie herum, ein riesiger Laster beispielsweise derart nah, dass ich um das Leben der Tiere fürchte. Schon der nächste Gedanke sagt aber: ein schneller Tod durch Überfahren werden, er könnte allemal besser sein als ein langsames Vegetieren unter praller Sonne.

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Die erste Wasserstelle liegt an einem Ort, welcher es Mensch schwermacht, noch an Gutes zu glauben. Tatsächlich erinnert die Umgebung an Bilder, welche man damals aus Aleppo gesehen hat, als das Fernsehen den Krieg inmitten der Wohnzimmer brachte. Ruinen, Verfall, es riecht sogar ein bisschen nach Tod. Pralle Sonne. Gebackene Piste. Asphalt gibt es hier nicht. Ebenso wenig wie eine Infrastruktur. Keine Wegweiser. Keine Wasserleitungen, kein Kanal. Kinder spielen mit abgefahrenen Autoreifen. Anderes gibt es für sie nicht.

Es ist immer nur ein riesen Rätsel, wie es Dr. Dieng schafft, sich in diesem unendlich scheinendem Labyrinth zurechtzufinden. Wo alles gleich aussieht. Für Außenstehende gibt es tatsächlich keine Anhaltspunkte in einem Wirrwarr des Wahnsinns…

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Sofort sind wir von Kindern umringt. Besonders die Tatoos und die langen Haare scheinen sie zu faszinieren, jedenfalls folgen sie mir bald auf Schritt und Tritt. So haben wenigstens die Anderen Zeit, um in Ruhe zu arbeiten! 🙂 Hunde gibt es auch viele; die Kinder scheinen gut zu ihnen zu sein, jedenfalls, die Vierbeiner lassen sich von ihnen gerne streicheln. Bei Erwachsenen ist das Misstrauen dann aber ein erheblich größeres.

Wir verabreichen Tollwut-Impfungen. Eine gefährliche Angelegenheit bei Hunden, die natürlich Angst haben und in Versuchung geraten, sich durch Beißen aus der Umklammerung zu lösen. Ich verteile natürlich auch wieder die mitgebrachten Süßigkeiten. Was die Kinderschar endgültig in den Bann zieht. Letztendlich stürmen sie uns bis zum Auto nach, schütteln Hände und werden nicht müde, sich allerliebst zu verabschieden. Unfassbar ergreifend.

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Eine zweite Wasserstelle fahren wir noch an; es sind ihrer drei, die eng aneinander liegen und deshalb ein ideales Arbeitsfeld bieten. Auch dort dasselbe Bild; eine von tiefster Armut geprägte Umgebung, wo die Menschen bis auf ein freundliches Lächeln fast gar nichts besitzen. Matthias und ich sinnieren, ob es wohl eines der Kinder wird schaffen können, diesem alles vereinnahmenden Kreislauf jemals zu entfliehen? Die Chancen stehen schlecht, alleine deswegen, weil es noch immer Vormittag ist und sie alle hier sind. Schule, Bildung, das sind aber die einzigen Möglichkeiten, welche letztendlich den Funken einer Aussicht bieten, dem immer gefräßigen Monster namens Armut doch noch zu entkommen. Es ist so unendlich traurig zu wissen, dass unter diesen Jungs und Mädels ohne jede Frage welche sind, die nicht nur überdurchschnittlich begabt wären, sondern wahre Genies sein könnten – aber durch den Fluch der Geburt dazu verdammt sind, niemals den Weg aus diesem Dilemma zu finden…

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Es geht zurück zur Herberge; mit ob des Bezeugten bereits angegriffenen Nerven sitzen wir im Auto, fest in den eigenen Gedanken gefangen. Vor uns ist der Eselmarkt, dort werden wir morgen arbeiten. Eifrige NewsletterleserInnen wissen es, der ist für Tierschützende – und nicht nur für diese – wohl einer der allerschlimmsten Orte einer an solchen ohnehin überreichen Welt. Einer jener, der im Wissen des folgenden Besuches schon am Vortag ein besonders flaues Gefühl in der Magengrube auslöst; wo man beim Betreten schon das Verlassen herbeisehnt. 

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Den Bericht über die umfassbar erschütternden Ereignisse am Eselmarkt könnt Ihr unter folgendem Link im Extra-Newsletter nachlesen! https://www.respektiere.at/2022/12/02/wenn-der-tod-als-freund-kommt-unfassbares-eselleid/

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Später im Auto ist der Hals zugeschnürt. Tränen gibt es keine mehr. Ausgeweint. Kein Wort wird gewechselt, es würde auch keines ausreichen, um den Schmerz in unseren Seelen zu dämpfen.

Ja, es ist auch an diesem Tag wieder Nacht geworden in Nouakchott. Und danach wieder Tag. Aber nichts konnte mehr so sein, wie es früher mal war. Eine quälende Erinnerung, welche, egal wie unnachgiebig man sie auch immer verstecken möchte, sich im hintersten Winkel des Gehirns festsetzt und vom selben Augenblick an untrennbar mit dem Ich verbunden sein wird. Die sich an der Lebensfreude nährt, ungeniert. Alle Gedanken, ja selbst die Gerüche an jenem Tag, die Farben und die Lichter, sie werden „Mensch“ nie wieder loslassen. Eine Geisel für den Rest des Lebens.

Ich persönlich, ich frage mich immer wieder, wie wird es sein, wenn sich derartiger Wahnsinn eines Tages geballt aus der Enge befreit und ergießt in den Rest des Speichers; werden die guten Eindrücke der Welle standhalten, eine Balance schaffen können? Eine Antwort zu finden quält mich schrecklich. Denn ich weiß sie längst. Gute Reise, mein Freund, wir werden Dich nie vergessen. 

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Jetzt steht noch ein Gespräch an, ein wichtiges ganz nebenbei. Und dennoch im Moment völlig nebensächlich. Es hilft aber nichts, unser Anwalt muss so einiges aufklären, wo wir später noch ausführlicher darauf zu sprechen kommen. Dr. Dieng begleitet Matthias und mich zum Termin; aber weiter bis in das Vorzimmer des Prachtbaues eines Advokaten schaffen wir es dann nicht. Die Sekretärin erklärt freundlich, jedoch bestimmt, heute wäre keine Zeit mehr für ein Meeting. Der Chef des Hauses wird sich morgen melden. Inshalla, so Gott will, ist das einzige, woran ich denken muss.

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Am Abend sitzen wir nur kurz zusammen; beiden geht es uns nicht so wirklich gut, und neben dem seelischen Ausnahmezustand trägt auch der körperliche seinen Teil dazu bei, dass wir heute früher als sonst zu Bett gehen. In Fakt ist es noch nicht einmal zwölf, wo bereits das Licht ausgeht.

Matthias fühlt sich am Morgen krank. Mir geht es nach nächtlichen Attacken wieder halbwegs gut, die Kopf- und Magenschmerzen haben sich beruhigt. Kurz nach 8 brechen wir auf, Dr. Dieng ist wie immer sehr pünktlich vor der Herberge. Zuerst einmal fahren wir nun zur Postfiliale. Dort wird es zum Martyrium, bis Matthias seine handgeschriebenen Postkarten aufgeben kann. Insgesamt drei Personen sind damit beschäftigt die Schriftstücke anzunehmen, zu frankieren und den Preis auszurechnen. Benötigen tun sie hierfür mehr als eine halbe Stunde. Post-Effizienz!

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Foto: Im Hingergrund der Palast, umgeben von einem Wald – mitten in der Sahara…

Dann geht es erneut zum Eselmarkt. Erneut eintauchen in eine Welt des Schmerzes, in einen Ort, der von absoluter Hoffnungslosigkeit geprägt ist. Wo tatsächlich nicht einmal die Sonne so wirklich scheint, selbst der Himmel ist verdunkelt durch Wolken von aufgewirbeltem Sand. Myriaden feinster Körner, die das Atmen schwermachen, die tönerne Monotonie prolongieren. Aber auch ein Leichentuch ausbreiten für die Opfer des menschlichen Irrsinns.

Der tote Esel liegt noch immer am selben Platz wie gestern. Ich statte ihm einen letzten Besuch ab, aber überraschenderweise wird dieser nicht so emotional wie befürchtet. Jede Wette, die Seele hat den Körper bereits verlassen, das Zurückgebliebene ist bloße Hülle. Nicht mehr und nicht weniger. Hat mit dem Ich des Esels absolut nichts mehr zu tun. So ist mein Gefühl, dass mich selbst überrascht, und es hinterlässt eine große Freude in meinem Inneren. Geschafft, meint Freund, Du bist in einer besseren Welt. Und all jene, die Dir so Schreckliches angetan haben, sie sind noch immer hier, auf Gottes vergessenem Ort. Festgesetzt. Frust und Kummer prolongiert. Gerechtigkeit. Ihre Erlösung liegt in weiter Ferne, und eine Absolution werden sie kaum bekommen, ohne dass ein nicht-irdisches Gericht Deine Stimme dazu hören soll.

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Fotos unten: Direkt beim Eselmarkt ist auch der ‚Schafmarkt‘, inkl. des ‚Schlachthofes‘. Der ganze Bezirk scheint erstarrt im Schrecken, ist ein Ort des Todes… ganz unten: was müssen solche Bilder in Kinderköpfen auslösen? Man mag nicht darüber nachzudenken!

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Foto oben: Tausende Schafe am Weg zum „Marche aux moutons“; unten: am dortigen Schlachthof…

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Den ersten Esel, welchen ich heute behandle, werde ich ebenfalls nicht vergessen – der beißt mich nämlich! Aber durch eine schnelle Reaktion kann ich Übleres verhindern, und so bleibt bloss der kleine Finger lädiert zurück…

Vor vielen Jahren hatte ich mich übrigens mit einem sehr netten jungen Mann am Eselmarkt angefreundet. Der war auch gestern hier, hat mich stürmisch begrüßt, aber im Angesicht des sterbenden Esels war ich derart abgelenkt, tief geschockt, dass ich kaum mit ihm gesprochen hatte. Erst als der letzte Atemzug getan war, wurde mir der Affront bewusst. Schnell holte ich dann noch eine extra mitgebrachte Sonnenbrille aus dem Wagen, aber der Junge war bereits gegangen. So hoffte ich, ihn heute wiederzusehen. Was auch geschah, und dieses Mal drückten wir uns allerherzlichst! Ali Baba, der extra zum Fotografieren zu den Einsätzen kommt, machte sogar ein schönes Bild von uns beiden – zu Hause wird es eingerahmt und beim nächsten Mal als Überraschung mitkommen!

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Arbeit gibt es wieder jede Menge. Der fliegende Sand, es ist am Eselmarkt IMMER windig, setzt den Augen der Tiere extrem zu, und auch Schläge der Verkäufer fordern Tribut. Es ist eine brutale Welt, ohne jede Frage. Eine solche, die man eigentlich niemals kennen lernen möchte. Aber das wir gerade an einem solchen Ort gebraucht werden, ist auch keine Frage!

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Foto oben: der Esel ist gott sei’s gedankt nur bemalt… beim ersten Anblick dachten wir an das Ritzen zu Markierungszwecken! unten rechts: der Biss in den finger war schmerzhaft, aber nicht weiter schlimm!

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Hinter den verfallenen Mauern, von Wind und Wetter zerfressen, eröffnet sich das Grauen nochmals in all seiner fürchterlichen Vielfalt. Dort liegen dutzende Körper verwesender Esel, dazu hunderte Gerippe. Man kann kaum einen Fuß vor den anderen setzen, ohne dabei auf einen Knoche, auf einen Kiefer, auf ein Rückgrat zu steigen. Gegangene werden einfach abgeladen, der prallen Sonne, den Elementen preisgegeben. Und dem nagenden Hunger der Straßenhunde. Noch lebende, jene offensichtlich ohne Chance, ebenfalls; weil töten wäre ja „haram“…  Hinzu kommt die unfassbare Naivität so mancher Eselhalter; denken sie doch tatsächlich, wie bei jenem gestern, wenn das Tier ein paar Tage nichts arbeiten muss, dann könnte es sich ja nochmals erholen. Was von vornherein ein guter Grund für sie ist, jede Art von Unterstützung für ein schnelles Sterben massivst abzulehnen. So vegetieren die Tiere auf furchtbarste Weise dahin, bis sie der Tod langsam und qualvoll einholt. Ein völlig sinnloses, oft und oft tagelanges Leiden. Denn Esel sind zäh, unfassbar zäh. Was ihnen im Leben genau wie im Tod zum Verhängnis wird. Vom Durst fast wahnsinnig, mit gebrochenen Beinen, verschlucktem Plastik – was zum Darmverschluss führt – von schweren Zusammenstößen mit Autos lebensgefährlich verletzt, beginnt für so viele das lange Warten. Ihre Halter stehen tatenlos daneben; wie gesagt, sie hoffen auf das große Wunder. Welches nie eintritt, auch noch nie eingetreten ist, seit sie überhaupt nur hier sind. Aber einmal, einmal da könnte es ja passieren. Allerdings, versorgt werden die Esel trotzdem niemals; kein Tropfen Wasser, keine Nahrung – liegt ja ohnehin genug Müll herum, da werden sie schon was finden! Besonders wohl solche, die es nicht mehr schaffen aufzustehen…

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Man möchte sich einfach nur niedersetzen und weinen; aber ob des Irrsinns und ob der Hitze, selbst die Tränen sind vertrocknet. Was die Sache noch schlimmer macht, denn irgendein Ventil benötigt der Geist doch, um nicht vollends zu verzweifeln. Ein paar feste Tritte gegen die Mauern, auch oder gerade weil die Zehnen danach schmerzen, helfen ein wenig, schaffen ein bisschen Ausgleich…

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Mauretanien der Bericht 17

Aber nicht die Menschen allgemein sind schlecht, so viel steht fest. Manche wissen es einfach nicht besser, haben es nie anders gesehen, nie anders gelernt. Und die Kommunikation, auch wenn man nicht dieselben Sprachen spricht, beweist es: Unbarmherzigkeit hat ein Gesicht, und dieses kann man nicht auf Dauer verstecken. Es frisst sich immer wieder durch jede Hülle und gelangt ins Freie. Umgekehrt ist es genauso. Ich mag den Begriff sowas von nicht überstrapazieren, aber an dieser Stelle muss es sein: Vorbildwirkung. Bewirkt manchmal Wunder. Das, was man fühlt, zu leben und zu zeigen. Weiterzugeben, egal der Konsequenz, egal der Gefahr, sich für den Augenblick lächerlich zu machen. Ich erinnere mich an jene Esel vor zwei Jahren, dessen Freund an der Straße angefahren worden ist. Der bei dem Sterbenden aushielt, Stunden, Tage. Bis wir den Kameraden erlösten, was damals wie heute ein extrem schwieriger Weg war und ist. Wie ich, nachdem das Heben und Senken der Nüstern langsam erstarb, die Verzweiflung, den Schmerz, nicht mehr schlucken konnte – und die Tränen einfach flossen. Zuvor schon, bis der arme Esel endlich sterben durfte, war mir aufgefallen: zu Beginn noch hatten die Umstehenden Scherze gemacht, gelacht, gespottet. Doch im Laufe der Behandlung waren sie ruhiger und ruhiger geworden, schließlich genau wie wir erstarrt. Mitleid. Es liegt in jedem Menschen eingebettet, wenn auch bei einigen tiefer und bei anderen weniger tief. Die Umstehenden hatten aufgrund des unfassbar herzzerreißenden Dilemmas endlich, endlich wahrgenommen, dass das hier vor ihren Augen ein fühlendes Wesen betrifft, ein leidendes. Und Leid ist immer nur Leid, auch wenn es ein im Vergleich mit der Gesamtsituation vielleicht dann und wann ein scheinbar geringeres ist. Was ich damit sagen wollte: ich bin sicher, am Ende sind nicht nur bei mir die Tränen geflossen. Nachdem ich mich abgewendet hatte, um im Fallen ein bisschen Einsamkeit zu finden, kam ein junger Mann um die Ecke und umarmte mich ganz fest. Ich bin mir sicher, seit jenem Tag hat sich dessen Einstellung hin zum Mitgeschöpf grundlegend geändert.

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Hadir, der Leiter des Eselmarktes, begrüßt uns schließlich auch noch persönlich; auch das haben wir bereits mehrfach erwähnt, er ist ein sehr gebildeter, überaus netter Mann – und einer, der uns ebenfalls seit langer Zeit in echter Freundschaft verbunden ist! Die vom Herzen kommende Umarmung stellt einen schönen Abschluss des Einsatzes dar, und das Wissen, dass der Chef dieses Ortes seit jeher strikt dagegen vorgeht, wenn er die Leute beim Schlagen von Tieren erwischt, ist ein wunderbar beruhigender Ausblick. Männer wie er, sie werden letztlich den Umschwung bringen. Zumindest deren Söhne und Töchter.

P.S.: Die Zukunft schafft besonders in einem rauen Land wie Mauretanien aber vielleicht noch schneller als es die Bildung vermag den entscheidenden Impuls. Rund um den Eselmarkt entstehen Hallen, wird emsig gebaut. Der ‚Marche d’Anes‘, der Eselmarkt, er wird verschwinden, schon in wenigen Jahren, und niemand wird sich mehr daran erinnern, dass die neuen Gebäude einst auf dem Leid, dem Schmerz, den Tränen und der Verzweiflung erbaut wurden. Die alte Welt begraben im Wüstensand, sie wird nie mehr auferstehen. Und in dem Falle ist es mehr als nur gut so.

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Am Abend kommt Salek vorbei, der alte Weggefährte. Mit ihm hat im Prinzip alles begonnen, er begleitet den Weg von RespekTiere im Wüstenland als Berater fast schon seit Beginn des Projektes. Seine besten Beziehungen einfach überall hin, besonders zur Politik und zu den Botschaften, brachten uns erst an jenem Punkt, an dem wir heute stehen. Nun ist er zwar vermehrt im Ausland unterwegs, aber zur großen Überraschung: schon Anfang des kommenden Jahres kehrt der Gute ganz nach Nouakchott zurück, nur um in der Hauptstadt für den einflussreichsten Bezirk, Tefragh Zeina, als Bürgermeisterkandidat einen Wahlkampf zu führen. Was, wenn er gewinnen würde? Das wäre ohne jede Frage großartig für uns, denn im gleichen Atemzug kündigt Salek auch schon an: Wenn, dann lasst uns sofort zusammen ein Straßenhundeprogramm beginnen!

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Später kommt das gesamte Team in unserer Herberge vorbei; bis zum Einbruch der Nacht sitzen wir und gehen neue Pläne durch. Auch das Gehalt der Truppe ist ein Thema, und nach einigen Jahren Stillstand muss der Salär nun ein bisschen erhöht werden. Ja, wir spüren es am eigenen Leibe, auch in Mauretanien hat die allgemeine Krise längst Fuß gefasst, wirklich alles ist empfindlich teurer geworden. Letztendlich einigt man sich in allen Dingen auf neue Pfade, und hoffentlich zufrieden trennen sich unsere Wege. Von Moussa müssen wir uns dann auch schon tatsächlich verabschieden, denn morgen werden wir mit Zappa und Mohamed arbeiten, am folgenden Tag gilt es die letzten Meetings abzuhalten. Und dann wartet schon der Flieger, der uns zuerst nach Istanbul, und später hoffentlich nach Good Old Austria zurückbringen wird.

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